286. Bemänteln¹⁾. Beschönigen²⁾.
Bemänteln heißt bloß, das Böse an einer Handlung verbergen, beschönigen aber, ihr einen guten Schein geben. Machiavel hatte sich dadurch einer Teilnahme an der Verschwörung der Ruscellai verdächtig gemacht, daß man ihn oft in einem Garten gesehen hatte, in welchem die Verschwörer ihre Zusammenkünfte hielten. Wenn er vorgab, daß er diesen Garten bloß besucht, um daselbst mit einigen gelehrten Freunden literarische Versammlungen zu halten: so war es etwas Unschuldiges, und er bemäntelte seine Teilnahme mit diesem Vorgeben. Wenn er aber geständig war, daß er den Zusammenkünften der Verschwörer beigewohnt und sich nur so gestellt habe, als wenn er ihr Freund sei, und an ihren Unternehmungen teilgenommen habe, um sie auszuforschen und bei der Obrigkeit anzugeben; wenn er sich also eine verdienstliche Absicht beilegte: so beschönigte er sein Vergehen.