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238. Bedenken¹⁾. Zweifel²⁾. Skrupel³⁾.

1) Scruple (hesitation).
2) Doubt.
3) Scruple.
1) Scrupule (hésitation).
2) Doute.
3) Scrupule.
1) Scrupolo.
2) Dubbio.
3) Scrupolo.

Zweifel (zu zwei gehörig, ahd. zwîfal, mhd. zwîvel, Ungewißheit, Mißtrauen, Untreue) ist die Ungewißheit in bezug auf irgendeine Sache, namentlich über die Wahrheit eines Urteils, über“ die Berechtigung einer Handlungsweise u. dergl., eig. das Hin- und Herschwanken zwischen verschiedenen Möglichkeiten (Gegens. Glaube, Gewißheit). „O gib Gewißheit, wo nur Zweifel waltet, | laß länger nicht mich hin und wieder schwanken, | weil oft im Zweifel das Gemüt erkaltet.“ Platen. Bedenken ist die mit Besorgnis verbundene Ungewißheit, ob ein Vorhaben ausführbar oder unausführbar sei, ob die Ausführung zum Glück oder Unglück ausschlagen werde. Die Bezeichnung Bedenken erklärt sich daraus, daß diese besorgte Ungewißheit aus einem Überdenken aller in Frage kommenden Verhältnisse entspringt. „Der Zweifel ist’s, der Gutes böse macht, | Bedenke nicht! Gewähre, wie du’s fühlst!“ Goethe, Iphig. V, 3. Ganz ähnlich sagt Schiller: „Bedenke nichts. Sag, wie du’s fühlst!“ Wallenst. Tod III, 21. — Skrupel ist als Fremdwort weniger edel als Zweifel und Bedenken und wird daher gewöhnlich von Zweifeln in kleineren, weniger wichtigen Dingen gebraucht, z. B. er machte sich viele Skrupel über den Ausgang seines Streites mit dem Nachbar. Doch spricht man auch von Gewissensskrupeln. Namentlich wendet man das Wort auch in negativem Sinne auf solche Menschen an, die sich in leichtfertiger oder brutaler Weise über die Forderungen bürgerlicher Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit hinwegsetzen, z. B. er machte sich keine Skrupel über die Fälschung, den Betrug, die Lüge usw.