233. Bedachtsam¹⁾. Behutsam²⁾. Vorsichtig³⁾.
Der Bedachtsame (von bedenken) überlegt und erwägt alle zu einer Handlung gehörigen Umstände (auch die Bildungen bedacht, bedächtig, bedächtlich sind gebräuchlich). Vorsicht und Behutsamkeit sind bestimmte Arten der Behutsamkeit, beide Worte sind Verschärfungen des Begriffes bedachtsam. Der Vorsichtige sieht alle möglichen gefährlichen Folgen einer Handlung vorher und handelt so, daß diese Folgen nicht eintreten können; der Behutsame handelt so, daß er sich oder andere vor allen, auch kleinen Schäden behüte. Vorsichtig und bedachtsam geht sowohl auf das dem Handeln voraufgehende Denken wie auf das Handeln selbst, behutsam bezieht sich nur auf das Handeln. Zu einem Kinde sagt man: Gehe bedachtsam, d. h. richte deine Gedanken auf den Weg, daß du nicht irre gehst; gehe vorsichtig, d. h. sieh dich vor, daß du nicht eine Treppe herabstürzest oder von einem Wagen überfahren werdest; gehe bei dem schmutzigen Wege behutsam, daß du nicht dein Kleid besudelst. Reineke sagt zu dem Wolfe, der auf einem schmalen Balken vorangehen muß: „Geht nur unverdrossen voran und tretet behutsam.“ Goethe, R. Fuchs III, 373.