240. Bedeuten¹⁾. Anzeigen²⁾. Bezeichnen³⁾. Ausdrücken⁴⁾. Benennen⁵⁾. — Bedeutung⁶⁾. Anzeige⁷⁾. Bezeichnung⁸⁾. Ausdruck⁹⁾. Benennung¹⁰⁾.
Anzeigen gebraucht man von allen Sachen, vermittels deren man etwas erkennen kann, die Zeichen für andere Dinge, Personen, Ereignisse, Begriffe usw. sind. Die Uhr zeigt uns die Zeit, der Kalender die Tage, Wochen, Monate usw. an. Bezeichnen heißt ursprünglich, etwas mit einem Zeichen versehen, damit man es wiedererkenne, und hernach, damit man es überhaupt unterscheide. Wenn man es den Sachen selbst beilegt, so geschieht es, sofern sie dazu dienen, etwas zu unterscheiden. Die Stunden und Minuten auf dem Zifferblatt werden durch Zahlen bezeichnet, um sie voneinander zu unterscheiden. Die Verbindung zwischen dem Zeichen und dem Bezeichneten kann von zwei Seiten betrachtet werden, von der Seite des Zeichens und von der Seite des Bezeichneten. Das erstere drückt das Wort bezeichnen aus, das letztere das Wort bedeuten (von deuten, s. Art. 203). Der Hut auf der Stange sollte Österreichs Gewalt bezeichnen, d. h. er sollte das Zeichen für diese sein; er sollte die Gewalt Österreichs bedeuten, d. h. aus diesem Zeichen sollte die Gewalt Österreichs erkannt werden. „Auf den Brettern, die die Welt bedeuten.“ Schiller, An die Freunde. Beide Wörter, bezeichnen und bedeuten, unterscheiden sich aber von anzeigen noch durch den Nebenbegriff der Absicht, die jemand hat oder gehabt hat, eine Sache zu einem Zeichen zu gebrauchen, durch das er etwas zu erkennen geben will. — Die Pockennarben im Gesichte eines Menschen zeigen an, daß er die Pocken gehabt habe; aber sie bezeichnen und bedeuten es nicht: denn er hat sie nicht darum, damit man das wissen sollte. Ausdrücken heißt, seine Gedanken, sein Inneres durch ein äußeres hörbares oder sichtbares Zeichen darstellen, während bezeichnen und bedeuten auch von andern Dingen gebraucht werden. Die Mienen des Gesichts können Freude, Schmerz, Schrecken usw. ausdrücken. Benennen heißt: eine Person oder Sache mit dem ihr zukommenden Namen bezeichnen oder mit einem Namen, den man für die betreffende Person oder Sache geeignet hält. Der Name kann also bereits bestehen, man kann aber auch den Namen erst geben. In einer wissenschaftlichen Sammlung müssen alle Gegenstände richtig benannt sein. Man soll jede Sache und jedes Tun recht benennen und nicht schmeicheln oder heucheln. — Benennung ist der Name oder Ausdruck, mit dem eine Person oder Sache benannt wird, oft deckt es sich mit dem Ausdruck Betitelung. Die Sammlung wurde revidiert und alle falschen Benennungen wurden beseitigt. Man muß sich hüten, falsche Benennungen zu gebrauchen.