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251. Befürchten¹⁾. (Sich) Fürchten²⁾. Besorgen³⁾.

1) To fear.
2) To be afraid of.
3) Apprehend.
1) Craindre.
2) Redouter (avoir peur).
3) Appréhender (être inquiet de).
1) Temere.
2) Aver paura.
3) Sospettare (esser in apprensione).

Fürchten zeigt bloß das Gefühl selbst an, das ein uns bevorstehendes Übel erregt, mag es ein bestimmter Gegenstand sein oder nicht. In der Nacht fürchten sich die Kinder. Er fürchtet sich vor dem Tode. Befürchten bezieht sich auf ein bestimmtes Übel, von dem man glaubt, daß es im Anzuge sei (Gegens. hoffen) Em Gewitter befürchten will sagen: ein Gewitter nahe glauben; sich vor dem Gewitter fürchten heißt, bei dem Gewitter Angst empfinden, auch wenn es schon da ist, oder auch, wenn nicht der Anschein dazu vorhanden ist Der Unterschied von befürchten und besorgen hegt darin, daß besorgen zugleich auch die Teilnahme für den von der Gefahr Bedrohten mit hervorhebt. „Bis in den Schoß der Mutter fürchtet ihr | der Arglist Schlingen, tückischen Verrat, | daß ihr den Rucken euch besorglich deckt?“ Schiller, Br. v. Mess. I, 4. Auch druckt besorgen die innere Unruhe mit aus, die ängstlich nach Mitteln sucht, das Übel abzuwenden. Da aber der Mensch nur die kleineren Übel abwenden kann und kleinere Übel einen geringeren Grad der Angst hervorrufen, so ist zwischen befürchten und besorgen auch ein gradueller Unterschied, der aber nicht allein von der Größe des bevorstehenden Übels abhängt, sondern auch von der Gewißheit, mit der man es vorher sieht, und der Lebhaftigkeit, mit der man es empfindet. Eine zärtliche Mutter ist stets für ihre Kinder besorgt, sie sieht auf die kleinsten und entferntesten Übel — daß sie nicht fallen, sich nicht in den Finger schneiden — aber sie befürchtet, daß sie von einer Pockenepidemie, welche eben herrscht, angesteckt werden.