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260. Begreifen¹⁾. Fassen²⁾. Erforschen³⁾. Ergründen⁴⁾.

1) To apprehend.
2) Conceive.
3) Explore, investigate.
4) Fathom.
1) Comprendre.
2) Concevoir.
3) Explorer (scruter).
4) Approfondir.
1) Comprendere.
2) Capire (concepire).
3) Esplorare (investigare).
4) Approfondire.

Die bestimmte Bedeutung von Begreifen ist schon in dem vorhergehenden Artikel auseinandergesetzt worden. Fassen heißt, eine deutliche Erkenntnis von einer Sache haben, die für das Maß unserer Geisteskräfte weder zu viel enthält, noch zu groß oder zu entfernt ist. Es wird daher auch auf die inneren Empfindungen angewendet, und man sagt, man könne eine Freude oder einen Schmerz nicht fassen, wenn sie so groß und stark sind, daß sie uns betäuben und wir darüber das Bewußtsein verlieren. Der Verstand kann das nicht fassen, was für ihn zu viel, zu groß oder zu entfernt ist. Wenn ein Kind einen Unterricht gehörig fassen soll, so muß man ihm nicht zu viel auf einmal beibringen wollen. Man sagt: Wir können die Güte Gottes nicht fassen; denn sie ist nach dem Ausdruck des Psalms so groß und weit, wie der Himmel reicht. Erforschen und ergründen bezieht sich auf das Verborgene und Unbekannte. Erforschen ist, durch Untersuchung etwas Unbekanntes und Verborgenes deutlich erkennen. So können die Beweggründe der göttlichen Ratschlüsse von dem menschlichen Verstande nicht erforscht werden, weil sie ihm völlig verhüllt sind. Ergründen fügt zum Erforschen noch die Vollständigkeit der Erkenntnis hinzu. Eigentlich heißt ergründen, den Grund einer Tiefe berühren und dadurch die Größe derselben messen. Uneigentlich bedeutet es daher, die letzten Gründe von etwas erkennen, und dasjenige ist unergründlich, wovon man die letzten Gründe nicht anzugeben imstande ist. — „Gabriel! Gottes Geheimnis wie tief, wie den Endlichen allen | unergründbar ist Gottes Geheimnis.“ Klopstock, Mess. VI, 491.