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305. Sich besinnen¹⁾. Sich erinnern²⁾. Eingedenk sein³⁾. Sich entsinnen⁴⁾. Einfallen⁵⁾. Beifallen⁶⁾.

1) To think on, recall to one’s memory.
2) Remember.
3) Bear in mind, be mindful of.
4) Recollect, remember.
5) & 6) Occur.
6) Come across one’s mind, recollect.
1) Se rappeler (réfléchir). 2-4) Se souvenir de.
5) Venir à l’idée.
6) Se souvenir.
1) Richiamare alla memoria (riflettere).
2) Ricordarsi.
3) Esser memore (ricordarsi).
4) Sovvenirsi.
5) Venir in mente.
6) Rammentarsi (venir in mente).

Was noch nicht aufgehört hat, unserer Seele klar vorzuschweben, dessen ist man eingedenk. Ich werde der letzten Worte meines sterbenden Freundes ewig eingedenk sein, heißt: Ich werde sie nie vergessen, weil ich unaufhörlich daran denke. An das, woran wir eine Zeitlang nicht gedacht haben, erinnern wir uns, wir besinnen uns darauf; das heißt, das Andenken desselben wird in unserm Gedächtnis, nach einer Zwischenzeit, in der wir nicht daran gedacht haben, wieder erneuert. Das kann aber auf zweierlei Art geschehen. Entweder erneuert sich eine Vorstellung unvermerkt und unwillkürlich (erinnern), oder wir erneuern sie absichtlich (sich besinnen). Sich besinnen aber ist die ganze Handlung, durch die wir eine Vorstellung in unserm Gedächtnis erneuern, sich entsinnen nur der glückliche Erfolg dieser Handlung. Derjenigen Dinge, die uns besonders interessieren, oder von denen wir uns einen großen Nutzen versprechen, sind wir gewöhnlich lange eingedenk. Was uns stark gerührt hat, woran wir oft gedacht, was wir oft gesehen und gehört haben, dessen können wir uns bei vorkommender Gelegenheit erinnern; was keinen sonderlichen Eindruck gemacht hat, woran wir lange nicht gedacht haben, worauf viele und starke Zwischenvorstellungen gefolgt sind, das scheint aus unserm Gedächtnis verlöscht zu sein, wir müssen uns lange besinnen, ehe wir uns dessen entsinnen; daher besinnt man sich, ob, und erinnert und entsinnt sich, daß man etwas getan habe. Einfallen und beifallen bezeichnen das zufällige und plötzliche Erscheinen einer Vorstellung in unserm Bewußtsein; beifallen aber hat noch den Nebenbegriff, daß sich diese Vorstellung an bereits gegenwärtige Vorstellungen anlehnt. „Siehst du, Franziska? Da hast du eine sehr gute Anmerkung gemacht? Gemacht? Macht man das, was einem so einfällt?“ Lessing, Minna von Barnh. II, 1. „Wenn es mir bei der Wahrheit seines Spieles beifällt, daß ihm dieser Charakter nicht natürlich ist, so werde ich ihn um so höher schätzen.“ Schiller, Über Anm. u. W.