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273. Beigelben, klein¹⁾. Nachgeben²⁾. Sich fügen³⁾.

1) To play low (cards), to give in, to sing small, to climb down.
2) To give in, to yield; to comply with a p.’s wish(es).
3) To accommodate, to renconcile to acquiesce, to submit.
1) Baisser le ton.
2) Ceder à qu., se rendre aux desirs de qu
3) Se soumettre, s’accommoder.
1) Ammainare, darsi (per) vinto.
2) Far concessioni, cedere.
3) Sottomettersi, sottoporsi, accommodarsi.

Alle drei Ausdrücke besagen, daß jemand von seinen geltend gemachten Ansprüchen der Macht von Verhältnissen oder Personen gegenüber ganz oder zum Teil absteht. Nachgeben ist der allgemeinste Ausdruck und hebt das Zurückweichen den andringenden Verhältnissen oder Personen gegenüber hervor. Sich fügen hebt hervor, daß dieses Zurückweichen mit Widerstreben und nur notgedrungen geschieht, während das Nachgeben auch völlig freiwillig und ohne größeren Druck der Verhältnisse geschehen kann. Klein beigeben ist ein vom Kartenspiel hergenommener Ausdruck, der eigentlich bezeichnet, daß man keine größere Karte zum Übertrumpfen des Gegners in der Hand hat und nur eine kleinere Karte, die vom Gegner übertrumpft wird, ausspielen kann. Es hebt daher hervor, daß jemand kleinlaut und kleinmütig von übermäßig hohen Ansprüchen, die er vorher etwas unbesonnen und ungestüm erhoben hat, abstehen muß. „Bis er klein beigab, zu winseln begann.“ Karl Immermann, Münchhausen, Berlin 1858, II, 146. „Der Klügere gibt nach.“ Sprichwort. Sich fügen hat auch den Nebensinn des Unterwerfens, Unterordnens, Gehorchens, den die beiden anderen Wörter nicht haben, z. B. „Voll gutes Mutes wie voll gutes Willens dringst du in mich, daß ich mich fügen soll,“ sagt Iphigenie zu Thoas (Goethes Iphig. I,3). „Sie fügt sich gerne sonst auch meinen Wünschen.“ Grillparzer, Werke, Stuttgart 1877, V, 180.