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236. Bedenken¹⁾. Denken²⁾. Nachdenken³⁾. Überlegen⁴⁾.

1) To consider.
2) Think, muse.
3) Reflect.
4) Deliberate upon.
1) Considérer.
2) Penser.
3) Réfléchir.
4) Délibérer.
1) Considerare.
2) Pensare.
3) Riflettere.
4) Deliberare.

Denken ist der allgemeinere Ausdruck und bezeichnet überhaupt eine mit Bewußtsein ausgeführte Tätigkeit unseres Geistes, im Gegensatz zu den unbewußten und unwillkürlichen Äußerungen unseres Seelenlebens. Wenn ich sage: ich denke, so wird dadurch weder über den Gegenstand, mit dem sich mein Geist beschäftigt, noch über die Richtung meiner Gedanken, noch über die Art und Weise meines Denkens, ob geordnet oder ungeordnet, methodisch oder ganz frei und ungebunden, etwas Bestimmtes angegeben: Überlegen, nachdenken und bedenken dagegen bestimmen zugleich die Richtung oder die Art und Weise des Denkens. Wir überlegen (eig. ordnend übereinander legen) etwas, wenn wir unsere Gedanken auf das richten, was wir tun wollen, um voraus zu beurteilen, ob es recht, gut, nützlich, möglich und ausführbar sei. „Um Guts zu tun, braucht’s keiner Überlegung.“ Goethe, Iphigenie V, 3. Unser Denken ist Nachdenken, wenn es anhaltend auf einen bestimmten Gegenstand gerichtet ist, dem wir gleichsam durch das Denken nahe kommen, dessen wir habhaft werden wollen. Wir überlegen mit einem Freunde ein gemeinschaftliches Geschäft; wir denken über unsere Schicksale, über die Gründe einer Naturerscheinung, über eine schwere Aufgabe nach. Wir bedenken (eig. unbe-denken = von allen Seiten denkend ins Auge fassen) etwas, wenn wir alle Umstände, die bei einem Vorhaben zu berücksichtigen sind, uns vor der Ausführung klar machen; das Bedenken geht immer der Ausführung eines Planes vorauf. Daher ist Bedenken immer mit Besorgnis verbunden. „Jetzt nicht, Lester — Nein, das muß ich | erst wohl bedenken.“ Schiller, Mar. St. II, 9. — Da der Bedenkende mit der Ausführung zögert, so hat bedenken auch die Bedeutung zaudern.