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289. Beobachten¹⁾. Wahrnehmen²⁾. Beobachtung³⁾. Wahrnehmung⁴⁾.

1) To observe.
2) Perceive.
3) Observation.
4) Perception.
1) Observer.
2) Percevoir.
3) Observation.
4) Perception.
1) Osservare.
2) Accorgersi.
3) Osservazione.
4) Percezione.

Wahrnehmen ist das sinnliche Erkennen der Dinge, mögen sie sich den Sinnen nach einer aufmerksamen Betrachtung oder von selbst, ungesucht und gleichsam von ungefähr darstellen. Beobachten dagegen ist stets ein absichtliches, besonders aufmerksames Betrachten einer Sache oder eines Vorganges, das einem bestimmten Zwecke dient, sei es, um etwas daran zu entdecken, sei es, um über etwas zu wachen. So beobachtet man Pflanzen, Tiere usw., um ihre Entwicklung und ihr Leben zu studieren, die Polizei beobachtet die Handlungen eines Menschen, der im Verdacht eines Verbrechens steht usw. „Was wir überall und immer um uns sehen, das schauen und genießen wir wohl; aber wir beobachten es kaum, wir denken nicht darüber.“ Goethe, Gesch. d. Farbenl. Zur Gesch. der Urzeit. — Beobachtungen sind daher die Frucht sorgfältiger und absichtlicher Betrachtung eines Gegenstandes; Wahrnehmungen aber können sich auch ungesucht und zufällig den Sinnen darbieten. Wenn man die Entdeckungen der Naturforscher bald Beobachtungen, bald Wahrnehmungen nennt, so führt das erstere mehr den Begriff der Aufmerksamkeit und der genauen Beobachtung mit sich, die sie angewendet haben, um etwas zu entdecken; das letztere drückt mehr den Erfolg ihrer aufmerksamen Betrachtung oder dasjenige, was sie entdeckt haben, aus. Ein Sternkundiger kann so glücklich sein, ungesucht, indem er den Himmel in ganz anderer Absicht betrachtet, einen Kometen wahrzunehmen. Wenn das aber einmal geschehen ist, so verfolgt er ihn in seinem Laufe und beobachtet ihn in seinen wichtigsten Standpunkten, um aus diesen Beobachtungen seine Laufbahn zu berechnen.