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297. Beschaffen¹⁾. Bewandt²⁾.

1) Conditioned.
Conditionné.
Si fatto.
2) Circumstanced (to be with).
Tel (en tel état).
Tale.

Beschaffen und Beschaffenheit bezieht sich auf die Eigenschaften, die ein Gegenstand hat, auf seine Qualität, also auf etwas, was in dem Gegenstande selbst liegt; bewandt und Bewandtnis (eig. das, was auf einen Gegenstand hingewendet, hingerichtet ist und also auf ihn wirkt) dagegen geht immer auf etwas, was außerhalb des Gegenstandes liegt und von außen auf ihn wirkt, auf äußere Umstände, Verhältnisse u. dgl. Man sagt: Die Ärzte haben die Geisteskräfte dieses Menschen untersucht, um zu beurteilen, ob sie so beschaffen sind, daß man ihm die Verwaltung seines Vermögens mit Sicherheit anvertrauen könne. Hier könnte man nicht bewandt sagen; denn es handelt sich hier um Bestimmung gewisser Eigenschaften der Geisteskräfte. Hingegen wird man sagen: Ich habe mich erkundigt, was es mit dem Aufschube seiner Verheiratung für eine Bewandtnis habe, und ich habe erfahren, daß sich seine Verwandten derselben widersetzen; denn es ist hier von den äußeren Umständen die Rede, welche die Sache hindern. — Auch bestellt (d. i. eigentlich in eine Stellung gebracht) ist sinnverwandt und bezieht sich wie bewandt auf die äußere Lage eines Gegenstandes, nicht auf die innern Eigenschaften, wie beschaffen. Während aber bewandt mehr auf die äußern Umstände hinweist, welche die Lage eines Gegenstandes bedingen, hebt bestellt die Lage als solche selbst hervor und weist also unmittelbarer auf den Gegenstand hin als bewandt. So kann man von jemand sagen: Es ist ganz schlecht mit ihm bestellt, d. i. er befindet sich in einer ganz Übeln Lage, z. B. in bezug auf seine Gesundheit, oder sein Vermögen, oder seine gesellschaftlichen Verbindungen usw., es steht schlecht um ihn; bewandt könnte hier nicht gesagt werden. Dagegen kann ich sagen: „Mit seinen Verhältnissen ist es so bestellt, daß er zwar angenehm leben, aber nicht selbständig über sein Vermögen verfügen kann.“ Hier kann ich auch sagen: „Mit seinen Verhältnissen ist es so bewandt, daß usw.“, weil hier eine Betrachtung der Verhältnisse von außen gegeben und nicht das Befinden dessen hervorgehoben wird, der in der angegebenen Lage ist. Die Bezeichnung der Lage durch gut oder schlecht kann daher zu dem Ausdrucke bewandt nicht treten. Man darf nicht sagen, es hat eine gute oder schlechte Bewandtnis mit einer Person oder Sache, wohl aber, es ist gut oder schlecht bestellt mit jemand.