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278. Bein¹⁾. Gebein²⁾. Knochen³⁾.

1) A bone.
2) The bones.
3) Bones.
1) & 3) Un os.
2) Les ossements (dépouille mortelle).
1) & 3) Osso.
2) Le ossa.

Das Wort Knochen bezeichnet alle festen Teile des Körpers der Säugetiere und Vögel, und zwar bezeichnet es zunächst den Stoff, die Masse als solche. Sofern diese festen Teile durch Sehnen verbunden und durch Muskeln bewegt werden, also organische Teile des lebendigen Körpers sind, heißen sie zwar auch Knochen (im Gegens. zu Fleisch und Blut); doch ist für Knochen in dieser Bedeutung der ältere Ausdruck Bein, als eine gewähltere Bezeichnung, vielfach in Gebrauch, z. B. Armbein, Schulterbein, Nasenbein, Schlüsselbein, Hüftbein usw. Überhaupt wird von den Knochen des Menschenkörpers bei Dichtern und in gehobener Sprache oft der Ausdruck Bein verwendet, z. B. „Im ernsten Beinhaus war’s, wo ich beschaute, | wie Schädel Schädeln angeordnet paßten.“ Goethe, Bei Betr. von Schillers Schädel. Sehr gebräuchlich sind Redewendungen wie: Fleisch und Bein, Mark und Bein u. a. Der edelste Ausdruck von allen ist Gebein, ein zusammenfassendes Wort, das eigentlich das ganze Knochengerüste des Körpers bezeichnet. „Mein Herz entglühet; herrschend und ungestüm | bebt mir die Freude durch mein Gebein dahin.“ Klopst., Wing. 6. Edel dichterisch ist Luthers Übersetzung: „Du zählest alle meine Gebeine,“ geschmacklos prosaisch dagegen die von Michaelis: „Du überrechnest alle meine Knochen.“ (Weigand.) — Für einen kraftvollen Ausdruck kann jedoch zuweilen auch das Wort Knochen (statt Gebein) geeignet sein. So übersetzt Platen in einem Gedichte die Worte Vergils: Exoriare aliquis nostris ex ossibus ultor, mit den Worten: „Aber einst aus meinen Knochen wird ein Rächer auferstehn."