Ausdruck in der Sprache. Der Redner oder Dichter, der in seiner Kunst vollkommen sein will, muss auch den Ausdruck völlig in seiner Gewalt haben; er muss im Stande sein, den Begriff, die Vorstellung, die er erwecken will, vermittelst seiner Wörter und Redensarten in dem Maße, wie es seine Absicht erfordert, zu erreichen. Eine sehr schwere Sache, besonders in den Sprachen, die noch nicht ganz ausgebildet, die noch nicht zu dem Reichtum gestiegen sind, der für jedes Bedürffnis hinreichend ist!
Der Ausdruck ist vollkommen, wenn die Wörter und Redensarten gerade das bedeuten, was sie bedeuten sollen, zugleich aber dem Charakter der Vorstellung, wozu die Begriffe, als Teile gehören, gemäß ist. Wenn so wohl einzelne Wörter als ganze Sätze der Rede diese doppelte Eigenschaft haben, so ist der Ausdruck so, wie er sein soll.
In jedem Ausdruck ist also zuerst auf die Bedeutung und danach auf den Charakter zu sehen; beides aber muss so wohl bei einzeln Wörtern als bei ganzen Sätzen in Betrachtung gezogen werden. Schon in der gemeinen Rede muss der Ausdruck in Absicht auf die Bedeutung richtig, bestimmt, klar und von verhältnismäßiger Kürze sein; in der kunstmäßigen Rede müssen sich diese Eigenschaften in einem höheren Grad finden. So gar der bloße Ton der Wörter muss diese Eigenschaften schon an sich haben. Dieses alles verdient näher entwickelt zu werden.
Wörter als bloße Töne betrachtet, müssen nichts unbestimmtes, nichts undeutliches, nichts allzugedrängtes noch schleppendes haben. Der Geist empfindet nur in dem Maße, in welchem die Sinne gerührt werden. Was für das Auge undeutlich gezeichnet ist, erweckt in dem Geiste keine deutliche Vorstellung; also vernehmen wir auch die durch das Gehör kommenden Begriffe richtiger, klarer und bestimmter, wenn die Töne, die sie erwecken, diese Eigenschaften haben als wenn sie ihnen fehlen. Eine zweideutige Silbe, über deren Elemente oder Buchstaben man ungewiss ist, wird nicht gut gefasst und so auch ganze Wörter nicht, die aus solchen Silben bestehen; so geht es auch mit schweren Wörtern, die man kaum aussprechen kann; deswegen gehört die Beobachtung des Wohlklanges zum vollkommenen Ausdruck.1)
Hier reißt ein schwach Geschlecht, mit immer vollem Herzen,
Von eingebildter Ruh und allzu wahrem Schmerzen;
Wo nagende Begierd und falsche Hoffnung wallt,
Zur ernsten Ewigkeit. Im kurzen Aufenthalt
Des nimmer ruhigen und ungefühlten Lebens
Schnapt ihr betrogner Geist nach ächtem Gut vergebens2)
Diese Vollkommenheit des Ausdrucks ist vielleicht der wichtigste Teil der Kunst des Redners und des Dichters. Wer sie besitzt, ist sicher, dass er allemal sagen kann, was er sagen will.
Die Rede ist die größte Erfindung des menschlichen Verstandes, gegen die alle andere für nichts zu rechnen sind. Selbst die Vernunft, die Empfindungen und die Sitten, wodurch der Mensch sich aus der Klasse irdischer Wesen zu einem höheren Rang herauf schwingt, hängen davon ab. Wer die Sprache vollkommener macht, der hebt den Menschen einen Grad höher. Schon dadurch allein verdienen die Beredsamkeit und Dichtkunst die höchste Achtung.
Es sind zwei Mittel zum vollkommenen Ausdruck zu gelangen; die Kenntnis aller Wörter der Sprache und eine philosophische Kenntnis ihrer Bedeutung. Beide müssen mit einander verbunden werden. Es hilft nichts, dass man bestimmt denke, wenn man die Wörter nicht findet, jeden Begriff auszudrücken; noch weniger hilft es alle Wörter zu wissen, wenn man ihrer Bedeutung nicht gewiss ist. Das Studium der Sprache in dieser doppelten Absicht, ist von der größten Notwendigkeit. Wer sich immer richtig ausdrücken will, der muss durch den Umgang oder durch das Lesen einen Reichtum an Wörtern und Redensarten3) gesammelt, und alle mit Scharfsinnigkeit beurteilt haben. Dadurch haben sich alle große Redner und Dichter hervor getan.
Die Richtigkeit, die erste notwendige Eigenschaft des Ausdrucks, betrifft nicht bloß Wörter, sondern die Sätze und die Wendungen derselben. Nur ein Wort unrecht gestellt, nur eine nicht genau überlegte Anwendung eines Vorworts, kann dem ganzen Satz etwas unrichtiges geben. Wenn die Karschin sagt.
–– –– am Tage,
Den ein erschaffender Gott,
Nach der vollendeten Schöpfung,
Hochheilig machte der Ruh!
So gibt das Wörtchen ein anstatt des Artikels, dem ganzen Satz etwas unbestimmtes, das der größten Richtigkeit des Ausdrucks entgegen ist. Es kommt hierbei oft auf fast unmerkliche Kleinigkeiten an. Auch dem scharfsinnigsten entschlüpft etwas unrichtiges, wie mit Beispielen aus den besten neueren Dichtern zu beweisen wäre. Dass wir dieses an alten weniger bemerken, kommt vermutlich daher, dass wir ihre Sprachen nicht genug verstehen, um von kleinen Unrichtigkeiten des Ausdrucks zu urteilen. Nur eine genaue Ausarbeitung kann uns von dieser Seite her sicher stellen.
Die den erwähnten guten Eigenschaften des Ausdrucks entgegen stehende Mängel machen, dass der Redner bisweilen seinen Zweck verfehlt und etwas anders sagt als er hat sagen wollen. Sollte auch der Leser durch mehr Scharfsinn als der Verfasser gehabt hat, ihn des unrichtigen Ausdrucks ungeachtet verstehen, so wird er doch unangenehm. Wir können bei folgender Stelle:
–– –– kaum spielt die Ranunkel
Auf der Rabatte mit solchen hellen abwechselnden Farben,
Als der durchsichtige Ton, von Meisterhänden beseelet.
endlich merken, was der Dichter mit dem ganz unrichtigen Ausdrucke beseelet, hat sagen wollen. Dessen ungeachtet ist er uns zuwider. Wenn ein anderer Dichter sagt:
Den, der Neptun und der Äol gebändigt,
–– –– –– ––
Verhüllt das Grab.
so merken wir, dass er sagen will, sein Name sei nicht bis auf uns gekommen; aber wir fühlen, dass der Ausdruck dieses nicht sagt; deswegen ist er uns anstößig.
Die Klarheit ist eine andere notwendige, nach Quintilian die vornehmste,4) Eigenschaft des Ausdrucks. Redner und Dichter müssen den Geist der Zuhörer in einer beständigen Aufmerksamkeit erhalten. Dazu ist die Klarheit des Ausdrucks allezeit notwendig.5) Wo sie fehlt, da gehen nicht bloß die Vorstellungen verloren, die in Nebel eingehüllt sind; auch die, welche gleich darauf folgen, werden wegen Mangel der Aufmerksamkeit schwächer. Die Rede wird klar, wenn jedes Wort einen genau bekannten Sinn hat und wenn die Wörter so gesetzt sind, dass die Verbindung der Begriffe leicht zu fassen ist. Beides setzt die größte Klarheit in den Gedanken des Redners voraus. Es ist deswegen eine wichtige Regel, dass man nichts eher auszudrücken suche, bis man es mit der größten Klarheit selbst gefasst habe. Die Gedanken, die wir anderen mitteilen wollen, müssen, wie ein schönes Gemälde, deutlich in unserer Vorstellung liegen. So hat Homer ohne Zweifel jeden Gegenstand, den er beschreibt, in dem hellesten Lichte vor seinen Augen gehabt. Nur der, welcher hell denkt, kann sich deutlich ausdrücken. Dieses lernt man nicht durch Regeln: von der Natur haben gewisse Geister die unschätzbare Eigenschaft, sich nicht eher zu beruhigen, bis sie alles, was ihnen vorkommt, deutlich erkennt haben. Wenn man solche Schriftsteller liest, die die Gabe der Deutlichkeit in einem hohen Grade haben, wenn man sieht, wie sie so viel Gedanken, die wir auch schon gehabt, aber nicht so deutlich gefasst hatten, mit dem hellesten Lichte darstellen, so kommt man auf den Gedanken, dass solche Genie sich von anderen bloß dadurch unterscheiden, dass sie jeder Sache so lange nachdenken, sich bei jedem Gegenstande so lange verweilen, bis sie alles auf das genaueste gefasst haben Diese Gabe des genauen Nachforschens, in Absicht auf allgemeine Begriffe, macht vornehmlich das philosophische Genie aus; in Absicht auf sinnliche Gegenstände aber, das Genie des Künstlers. In der Rede müssen zur Deutlichkeit des Ausdrucks beide zusammen kommen.
Ein gutes Mittel, das zum deutlichen Ausdruck nötige Talent zu stärken, ist das fleißige Lesen der Schriftsteller, die es selbst in einem hohen Grad besessen haben. Für den Ausdruck sinnlicher Gegenstände, Homer und Virgil, Sophokles und Euripides; für den Ausdruck sittlicher und philosophischer Gegenstände, Aristophanes, Plautus, Horaz, Cicero, Quintilian und unter den neueren, Voltaire und Rousseau aus Genf.
Dem, der hell denkt, wird es selten am hellen Ausdruck fehlen. Doch ist hierüber noch verschiedenes zu erinnern. Quintilian fasst die Eigenschaften des deutlichen Ausdrucks in diese wenige Worte zusammen: eigentliche Wörter, gute Ordnung, einen nicht allzu lange aufgeschobenen Schluss des Satzes, nichts mangelndes und nichts überflüssiges.6) Die eigentlichen Wörter sind doch nicht allemal ohne Ausnahme zum hellen Ausdruck notwendig. Denn oft wird ein Begriff durch ein uneigentliches Wort deutlicher gezeichnet und heller gemalt als durch das eigentliche; wie wenn Haller sagt:
Da ein verwöhnter Sinn auf alles Wermut streut.
Der eigentliche Ausdruck dient vornehmlich in ganz einfachen Vorstellungen zur Deutlichkeit; aber wo die Begriffe sehr zusammen gesetzt und die Vorstellung etwas weitläufig ist, da dient ein metaphorischer und malerischer Ausdruck ungemein zur Deutlichkeit. Er überhebt uns der umständlichen Entwicklung, die wegen ihrer Länge der Deutlichkeit schadet. Denn viel auf einmal kann nur vermittelst eines Bildes klar gefasst werden. Es ist eine Regel, die kaum eine Ausnahme leidet, dass Begriffe und Gedanken, die aus viel einzeln Vorstellungen zusammen gesetzt sind, nur durch glückliche Bilder klar ausgedrückt werden.
Welcher eigentliche Ausdruck könnte das, was Cicero nundinationem iuris ac fortunarum nennt,7) eben so deutlich ausdrücken?
Das wichtigste in Quintilians Regel ist wohl dieses: dass so wohl der Mangel als der Überfluss im Ausdruck zu vermeiden sei. Nebenbegriffe, die in der Sache nichts bezeichnen oder die jedem aufmerksamen Zuhörer ohne dem beifallen, besonders ausdrücken, ist Überfluss; notwendige Begriffe weg lassen, ist Mangel.
Wörter, die neu oder wenig bekannt oder aus anderen Sprachen geborgt sind, können der Deutlichkeit des Ausdrucks schaden; wiewohl sie es nicht allezeit tun. Wenn die Karschin sagt:
Kein Menschenarm erhält das Glücke bändig,
so ist der Ausdruck ganz neu, aber nicht undeutlich.
Da es nicht wohl möglich ist, auch vielleicht unnütze wäre, gar alle Arten der Fälle anzuführen, in welchen die Deutlichkeit Schaden leidet, so wollen wir hierüber nicht weitläufiger sein. Auf alle Fragen, die hierüber könnten gemacht werden, kann die einzige allgemeine Antwort dienen: hell denken.
Die letzte notwendige Eigenschaft des Ausdrucks ist die Reinheit oder die grammatische Richtigkeit desselben. Was außer dem Gebrauch ist, kann wegen seiner Neuigkeit gute Wirkung tun; aber was gerade gegen den Gebrauch ist, hat allemal etwas anstößiges, weil es dem widerspricht, was wir schon für ausgemacht halten. Deswegen muss der Ausdruck allemal rein sein.
Dieses sind also die notwendigen Eigenschaften, die jeder Ausdruck allemal haben muss. Richtig, bestimmt, klar und rein muss er immer sein, sonst hat er etwas widriges. Allein deswegen ist er nicht in allen Absichten vollkommen. Die griechischen Grammatiker zählen uns eine Menge Fehler vor, die den Ausdruck verstellen können. Die vornehmsten sind folgende: Das .a..fat.., der hässliche Klang, der widrige Nebenbegriffe erwecken kann. Quintilian gibt den Ausdruck, ductare exercitum, zum Beispiel hiervon an; so wäre im Deutschen der Ausdruck, Strik, anstatt Ketten oder Banden, wenn man nicht mit Fleiß widrige Begriffe erwecken will. Die ’.........a, wenn der Ausdruck ungeziemende oder zu üppige Begriffe mit sich führt. .ape...s.., der niedrige Ausdruck, der der Würde und Größe einer Sache schadet; wie dieses: Saxea est verruca in summo montis vertice; eine steinerne Warze anstatt eines felsigten Hügels. So ist auch der Ausdruck:
Sieh! an seiner Ordnung goldnen Seilen
Muß der Frühling neu herunter eilen.
an statt goldenen Ketten. Von dieser Art könnte man eine beträchtliche Sammlung aus deutschen Dichtern machen. Auch das Gegenteil ist fehlerhaft, da kleine oder gemeine Dinge mit hohen Worten ausgedrückt werden. Nur im lächerlichen tut dieses gute Wirkung. ist der mangelhafte Ausdruck, in dem zu dem völligen Sinn etwas fehlt; dieses fällt ins Pöbelhafte. wenn dieselbe Sache mit mehreren, den Sinn nicht verstärkenden Ausdrücken, gesagt wird. Einen solchen Ausdruck legt Homer, vielleicht aus Überlegung, dem Pandarus in den Mund; e‘.de.a d.f..., .a..., p..t.pa.e.., .e.te..ee..8 . ‘ µ..... ..a, der einfärbige Ausdruck, der wegen seines immer gleichen Ganges verdrießlich wird. Dieses scheint aber mehr ein Fehler der ganzen Schreibart als einzelner Ausdrücke zu sein. .a.......a, der weitschweifende Ausdruck, wie dieser vom Livius: Legati non impetrata pace retro domum unde venerant, abierunt. Kann nicht auch folgendes des Virgils hierher gerechnet werden?
Quem si fata virum servant, si vescitur aura
Ätherea, nec adhuc crudelibus occupat umbris.
..e..asµ.. der unnütze Überfluss müßiger Beiwörter, wie: dies hab ich mit meinen beiden Augen gesehen. .e..e...a, was unnützer Weise mühsam ist, wie dieses:
Er, dem des ersten Menschen zweiten Sohnes,
Des Abels, fromme Muse wurde.
.a......., der gezierte Ausdruck.
Man würde zu weitläufig sein, wenn man alle Fehler des Ausdrucks bestimmen und mit Beispielen erläutern wollte. Das angeführte ist bloß in der Absicht hierher gesetzt worden, dass junge Redner und Dichter sehen sollen, auf wie so gar mancherlei Weise man im Ausdruck fehlen könne; wie notwendig es sei, die äußerste Sorgfalt auf diesen Teil der Kunst zu wenden. Uns Deutschen ist dieses um so viel nötiger, da wir in diesem Stück ungemein weit hinter unseren Zeitgenossen in Frankreich, Italien und England, zurück sind. Sorgfältig haben sich insbesondere junge deutsche Dichter und Redner vor dem übertriebenen Ausdruck in Acht zu nehmen, da auch einige sonst gute Schriftsteller sich dieses so angewöhnt haben, dass ihnen nichts allerliebst, nichts unvergleichlich, nichts erstaunlich genug ist.
Es ist schon viel, wenn man die Fehler des Ausdrucks vermeidet; aber genug ist es für die redenden Künste nicht: man muss ihm auch ästhetische Eigenschaften zu geben wissen und solche, die sich zur Materie und zu den besonderen Umständen schicken. Diese Eigenschaften sind überhaupt von dreierlei Art. Sie greiffen den Verstand oder die Einbildungskraft oder das Herz an.9)
Der Verstand wird gerührt durch das, was in einem vorzüglichen Grad wahr, angemessen, hell, neu, naiv, fein, ist. Jede dieser Eigenschaften gibt dem Ausdruck ästhetische Kraft. Besondere Beispiele davon sind in den unter angezogenen Benennungen stehenden Artikeln anzutreffen.
Die Einbildungskraft ergötzt sich an dem Ausdruck, der malerisch, witzig, in allerhand starke oder liebliche Bilder eingekleidet ist; wovon Beispiele unter diesen Wörtern zu suchen sind. Eine besondere hierher gehörige Gattung angenehmer Ausdrücke sind die, welche durch fast unmerkliche Nebenbegriffe angenehm werden. Quintilian sagt: er fühle, dass in dem Ausdruck:
–– Caesa jungebant foedera porca.10)
das Wort porca eine Annehmlichkeit habe, die das porco nicht hätte. Der Grund liegt ohne Zweifel darin, dass das weibliche Geschlecht der Wörter bisweilen auch etwas sanfteres in der Einbildungskraft erweckt als das männliche. Daher wird gewiss in allen Fällen, wo die Wörter Reh, Hirsch, Hindin der Bedeutung nach gleichgültig wären, das letzte angenehmer sein als die anderen. Dieses hat auch ein Scholiast über folgende Stelle des Horaz angemerkt:
Nunc et in umbrosis fauno decet immolare lucis
Seu poscat agna seu malit haedo.11)
Wo er über das Wort Agna sagt: Nescio quomodo quaedam elocutiones per foemininum genus gratiores fiunt.
Hierher gehört auch, dass die Griechen, so wie auch die Deutschen, bisweilen in dem unbestimmten Geschlecht weiblicher Namen, eine Annehmlichkeit finden. Dem Deutschen ist der Ausdruck; das schöne Kind, das liebe Mädchen, angenehmer als diese: die schöne Person, die liebe Tochter; und den Griechen scheinen solche weibliche Namen, wie Leontium, Musarion u. d. gl. angenehmer als die von weiblicher Endigung.
Das Herz findet den Ausdruck angenehm, der etwas leidenschaftliches hat, der zärtlich, pathetisch, sanft, heftig und jeder Leidenschaft angemessen ist.
In Ansehung des Charakters ist der Ausdruck entweder niedrig, gemein oder edel oder groß oder erhaben, ernsthaft oder komisch und so kann auch der Ton ganzer Redensarten sein. Von diesen verschiedenen Charakteren, die der Ausdruck bei einerlei Bedeutung annehmen kann, ist in so viel besonderen Artikeln umständlich genug gesprochen worden.
Der Ausdruck, der schon durch den bloßen Klang einen besonderen Charakter annimmt, wird von einigen Kunstrichtern, der lebendige Ausdruck genannt und ist auch besonders betrachtet worden.
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1) S. Wohlklang.
2) Haller im Gedichte vom Ursprung des Übels.
3) Copia verborum.
4) Nobis prima sit Virtus perspicuitas. L. VIII. c. 2, 22.
5) S. Klarheit.
6) Propria verba, rectus ordo, non in longum dilata conclusio; nihil neque desit, neque superfluat. Ita sermo et doctis probabilis et planus imperitis erit. Inst. L. VIII. c. 2, 22.
7) DeLege agr. Or. I.
8) Il. E vs. 194. 195.
9) S. Kraft.
10) An. VIII. 641.
11) Od. L. I. 4.