Antiphonien. (Musik) So nennte man ehedem in der Kirchenmusik die Gesänge, durch welche das Volk oder die Gemeine dem Priester oder ein Teil des Chors dem anderen antwortete, wie dieses bisweilen noch jetzt bei dem römischkatholischen Gottesdienst geschieht. Sie sollen, nach dem Berichte des Sokrates, schon von dem heiligen Ignatius, einem apostolischen Kirchenvater, eingeführt worden sein. Daher ist es denn gekommen, dass die Gesänge selbst den Namen Antiphonien oder Antiphona, bekommen haben und dass die Bücher, worin diese Gesänge gesammelt waren, Antiphonaria genannt wurden, welches ungefähr das bedeutet, was man gegenwärtig ein Gesangbuch nennt.