Alla Breve

Alla Breve. (Musik) Diese einem Tonstück vorgeschriebenen Worte bezeichnen eine besondere Gattung der Bewegung, wodurch ein Takt gerade noch einmal so geschwind muss gespielt werden als sonst zu geschehen pflegt: nämlich eine ganze Taktnote so geschwind als sonst eine halbe, eine halbe so geschwind wie ein Viertel. Der Allabrevetakt besteht also eigentlich aus einer ganzen oder zwei halben Takt-Noten, die aber eben so geschwind gesungen werden, als wenn es zwei Viertel wären. Dadurch bekommt also der ganze Gesang nicht nur einen schnellen Gang, sondern gleiche Füße, die alle aus zwei Zeiten bestehen, einer schweren und einer leichten, welches den Gesang einfacher und ernsthafter macht als wenn er eben so geschwind durch kürzere Noten wäre vorgetragen worden. Folgendes Beispiel wird die Sache klar machen, da derselbe Gesang im ersten Beispiel im Allabrevetakt, der durch das Zeichen angedeutet wird, im anderen aber nach dem gemeinen Takt, dessen Zeichen ist, gesetzt worden. In dem ersten Gesang werden alle Silben, welche auf die ersten Noten eines Takts kommen, durchaus gleich schwer oder mit gleich starken Akzenten ausgesprochen, also sind sechs solche schwere Akzente in dem Gesange; da in dem anderen nur viere sind, ky, e, son, son, indem die, welche auf die dritte Note jedes Takts fallen, ob sie gleich auch einen Akzent haben, dennoch weniger Nachdruck bekommen; (S. Zeiten.) woraus leicht abzunehmen ist, dass der Allabrevetakt dem Gesang einen anderen Charakter gibt.

 Es gibt aber auch Fälle, wo den Tonstücken das Zeichen des Allabreve vorgesetzt wird, bloß um anzuzeigen, dass jeder Note nur die Hälfte der ihr sonst gewöhnlichen Dauer müsse gegeben werden. Dadurch erhält man eine Abkürzung im Schreiben, da man eine solche Note anstatt dieser setzen kann.

 


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