Subsemitonium

Subsemitonium. (Musik) Die große Terz der Dominante oder der untere halbe Ton sowohl des Haupttons, als überhaupt jedes Tones, in den ausgewichen wird. Dieser Ton hat etwas von der Eigenschaft der wesentlichen kleinen Septime an sich; er unterhält wie diese, den Ton darin man ist, befördert jede Ausweichung [s. Ausweichung S. 117 u. 118], und erregt allezeit das Gefühl des folgenden Akkordes der Tonika, bei dem er einen Grad über sich in die Tonika geht. Z.B. Ohne das Subsemitonium, welches auch Semitonium modi genannt wird, kann kein vollkommener Schluss weder in der Moll- noch Dur- Tonart bewerkstelliget werden; mit ihm hingegen kann der Schluss auch ohne die wesentliche Septime vollkommen sein, auf folgende Art: Man hat in vielstimmigen Sachen wohl darauf Acht zu geben, dass das Subsemitonium nicht verdoppelt werde; nicht allein, wenn der Fundamentalton im Bass angeschlagen wird, sondern auch bei den Verwechslungen des Dominantenakkordes; weil jede Verdoppelung desselben hart klingt und entweder verbotene Oktavenfortschreitungen oder einen steifen Gesang verursacht [s. Leitton]. Daher kann bei dem Sextenakkord des folgenden Beispieles die Sexte des ersten Exempels verdoppelt werden, in dem zweiten aber nicht, weil sie das Subsemitonium ist.


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Seite zuletzt aktualisiert: 23.10.2004 
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