Backhuysen, Ludolph, geb. zu Emden 1631, gest. 1709, ein Schüler von Hendrik Dubbels (nach Andern von Everdingen), bildete sich zu einem der ausgezeichnetsten Marinemaler aus. Höchst poetisch in allen seinen Darstellungen, weiß dieser Meister in denjenigen seiner Bilder, in welchen er die leicht bewegte See mit den fröhlich darüber hintanzenden, in den Wellen sich spiegelnden Schiffen schildert, leuchtende Kraft der Farbe mit höchster Zartheit der Behandlung zu verbinden, in denen aber, wo er die Aufregung und die Gewalt der Elemente darstellt, durch die grandiose Auffassung und die mit höchster Meisterschaft des Vertrags erreichte eminente Naturwahrheit aufs Mächtigste zu ergreifen. Namentlich in solcher ausgezeichneter Darstellung grossartiger Seestürme besteht Backhuysen's Ruhm. Spätere Bilder von ihm sind oft in dem Schatten zu dunkel und durch rote Wolken unharmonisch. Er war vielfältig für verschiedene Souveraine beschäftigt und seine Arbeiten wurden schon bei seinen Lebzeiten eifrigst gesucht und hoch bezahlt. Gemälde von ihm finden sich in beinahe allen größeren Galerien, im Berliner Museum, der Münchener Pinakothek, in der Wiener und in der Dresdner Galerie, im Louvre, in der Galerie Pitti zu Florenz, in verschiedenen Galerien Englands u.s.w. — Backhuysen führte auch mit geistreicher, leichter Nadel einige Blätter, z. B. die Seeärme bei Amsterdam, das Y genannt, sein eigenes Porträt u.s.w. in Kupfer aus.
Literatur. Houbraken, De groote Schouburgh der Nederlantsche Kunstschilders en Schilderessen. In's Gravenhage. — Descamps, La vie des peintres flamands allemands et hollandois.