Musette

Musette. (Musik; Tanzkunst) Das kleine Tonstück, welches von dem Instrumente dieses Namens (dem Dudelsack) seinen Namen bekommen hat, wird gemeiniglich in 6/8 Takt gesetzt und kann sowohl mit dem Niederschlag als in der Hälfte des Takts anfangen. Sein Charakter ist naive Einfalt mit einem sanften, schmeichelnden Gesang. Durch eine etwas langsamere und schmeichelnde Bewegung unterscheidet es sich sowohl von den Giquen als von den Bauerntänzen, die diese Taktart haben. In der Gique z.B. werden die Achtel etwas gestoßen, in der Musette müssen sie geschleift werden, also: Gar oft wird das Stück über einen anhaltenden Basston gesetzt; deswegen der Tonsetzer verstehen muss, die Harmonie auf demselben Basston hinlänglich abzuwechseln.

Der Tanz, der diesen Namen führt, ist allemal für naive ländliche Lustbarkeiten bestimmt, kann aber sowohl zu edlen Schäfercharaktern als zu niedrigern bäuerischen gebraucht werden. Aber die Musik muss in beiden Fällen sich genau nach dem Charakter richten.


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