ABARIS, is, einer von des Turnus Partei wider den Aeneas in Italien, welchen Euryalus, als er bei Nachtzeit mit dem Nisus durch das feindliche Lager ging, unter anderen mit hinrichtete. Virg. Aen. VIII. v. 344.
ABARIS, is, einer von des Phineus Haufen, den Perseus auf seinem Beilager mit der Andromeda bei entstandenem Handgemenge mit einem ungeheuren Becher niederschlug. Er führt den Beinamen Kaukasus und scheint daher aus Asien, und zwar insbesondere aus der Gegend des Berges Kaukasus her gewesen zu sein. Ovid. Metam. lib. V. v. 86.
ABARIS, ein Skythe von Geburt und Priester des hyperboreischen Apollo, von dem er einen goldenen Pfeil bekommen, welcher die wunderbare Kraft hatte, dass er ihn, wie der Pegasus, durch die Luft über Berge und Täler, Flüsse und Seen führte, wenn er auf demselben ritt. Suidas voc. Abaris et Iamblich. in vit. Pythag. c. 28. Diesen Pfeil führte er überall mit sich und er soll ohne Essen gelebt haben. Herod. L. IV. c. 36. Er gab sich mit dem Vorhersagen ab und streute seine Prophezeiungen überall aus, wo ihn sein herumschweifendes Leben hinbrachte; Apollon. admir. Hist. Sect IV. wie man denn einen rechten Marktschreier aus ihm machte, der sich anmaßte, die Krankheiten durch bloße Worte zu heilen. Plato in Charm. Er soll die Erdbeben haben vorhersagen, die Pest vertreiben und die Ungewitter besänftigen können. In Lakedämon soll er so kräftige Opfer gebracht haben, dass dieses Land, welches der Pest sehr ausgesetzt war, nach der Zeit niemals wieder davon heimgesucht worden: Iambl. l. c. et c. 19. und der Tempel der Proserpina der Wohlfahrt, Korês Sôteiras, daselbst soll sein Werk gewesen sein. Pausan. L. III. Einige sagen, er habe das Palladium aus den Knochen des Pelops gemacht und es den Trojanern verkauft. Scalig. in not. ad Euseb. n. 1454. Man ist wegen der Zeit, wenn er eigentlich gelebt haben soll, nicht einig und setzt ihn bald lange vor den Pythagoras, bald in dessen Zeiten. Bayle Art. Abaris Not. C et D.