Pause

Pause. (Musik) Bedeutet eine Ruhe, das ist, ein kürzeres oder längeres Stillschweigen, das währender Aufführung des Tonstücks an einigen Stellen zu beobachten ist. So wenig die Rede in einem anhaltenden oder stäten Fluß der Stimme geht, so wenig kann dieses im Gesange geschehen. Sowohl die Notwendigkeit Atem zu holen als die Deutlichkeit des Ausdrucks erfordert unumgänglich verschiedene kleine Unterbrechungen oder Ruhestellen. Die Zeichen wodurch diese Ruhestellen in der Musik angedeutet worden und wodurch zugleich ihre Dauer ausgedrückt wird, werden Pausen genannt.

 Der doppelte Ursprung der Pause, muss den Tonsetzer leiten, sie an den gehörigen Stellen anzubringen und ihre Dauer zu bestimmen. Nämlich in Gesangsstücken muss er erstlich auf das Athemholen des Sängers Achtung geben und also die Pausen dahin setzen, wo der Atem natürlicher Weise ausgehen muss, zweitens aber muss er vornehmlich auf den Ausdruck und Nachdruck der Rede sehen. Wo die Aufhaltung in der Rede notwendig wird, da muss sie auch im Gesange angebracht werden. Zwar werden die Pausen nicht allemal schlechterdings dabei notwendig. Eine längere Note oder eine Kadenz, kann oft dasselbige verrichten; aber die Pausen müssen sich notwendig danach richten. Denn wie es ungereimt wäre, da, wo ein vollkomme ner Sinn aus ist und wo man einige Zeit braucht, ihn noch einmal zu überdenken, die Aufmerksamkeit schnell auf etwas neues zu führen, so übel wäre es auch mitten in dem Zusammenhang, ehe ein Gedanke aus ist, eine Unterbrechung zu machen oder eine Pause anzubringen. Ihr Ort und ihre Dauer muss genau mit dem Inhalt übereinstimmen. Die Pausen, welche die Notwendigkeit eingeführt hat, werden von feinen Tonsetzern auch zur Zierde der Melodien gebraucht. Oft wird durch eine wohl angebrachte Pause, die Aufmerksamkeit des Zuhörers, den eine ununterbrochene Folge von Tönen in eine kleine Zerstreuung gebracht hat, aufs neu rege gemacht.

 Endlich sind die Pausen auch nötig um das Stillschweigen einer ganzen Stimme und der begleitenden Instrumente, wo sie eine Zeitlang ruhen, anzudeuten. Ein Stück muss nicht immer von denselben Instrumenten begleitet werden und oft wird so gar alle Begleitung eine Zeitlang aufgehoben. Alles dieses gibt Mannigfaltigkeit. In solchen Fällen sind Zeichen nötig, die den Spielern die Länge ihres Stillschweigens vorschreiben. Deswegen müssen sowohl ganze Takte als jeder einzelne Taktteil, des Schweigens durch besondere Zeichen ausgedrückt werden. Sie sind aber folgende.

 


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