Pentameter

Pentameter. (Poesie) Ein Vers von fünf Füßen, der gradein der Mitte seinen Einschnitt nach einer langen Silbe hat, die ein Wort endigt, worauf die andere Hälfte wieder mit einer langen Silbe anfängt und sich eben so, wie die erste endigt.

   Nil mihi rescribas | attamen ipse veni. Daurend Verlangen und Ach | keine Geliebte dazu. Du die meine Begierd | stark und unsterblich verlangt.

Er zerfällt also beständig in zwei halbe Verse, jeder von Drithalbfüßen.

 Man braucht ihn nie anders als mit dem Hexameter gepart; denn das Distichon von einen Hexameter auf den ein Pentameter folgt, macht die elegische Versart der Alten aus.1 Im Deutschen hat Klopstock sie zuerst eingeführt. Sie muss für diejenigen, die den Reim nicht gerne missen, weniger unangenehm sein als jedes andre der alten Silbenmaße ohne Reim. Denn da unser Hexameter sehr oft mit einer kurzen Silbe schließt, der Pentameter aber mit einer langen, so wird durch die beständig abwechselnde Folge des weiblichen und männlichen Schlusses, einigermaßen der Abgang des Reims ersetzt.

Verschiedene Kunstrichter sind dem Pentameter nicht günstig und finden ihn langweilig. Freilich könnte man ihn allein nicht brauchen; darum wechselt er mit dem Hexameter beständig ab und das etwas ins langweilige fallende Einerlei kommt mit der eigentlichen Elegie, die selbst etwas sich beständig auf einem Ton herumdrähendes, aber der Empfindung natürliches hat, wohl überein.

 

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1 S. Elegie.

 


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Seite zuletzt aktualisiert: 23.10.2004 
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