FECUNDITAS, atis, die Fruchtbarkeit, soll ebenfalls bei den Römern vergöttert worden sein, wiewohl man doch weiter keine Spur davon antrifft, als dass sie ihr der Poppäa wegen einen Tempel erbaut haben. Tac. Ann. l. XV. c. 23. Insgemein wurde Juno deswegen angerufen, welche auch in allgemeinem Verstande die Göttinn der Fruchtbarkeit war, wie ihre Abbildungen zeigen. Montf. Ant. expl T. I. P. II. t. 206. In ihrem Tempel befand sich ein luperkalischer Priester, vor dem sich die Weiber, welche gern fruchtbar sein wollten, entkleiden mußten, da er sie denn mit einer Geißel von bocksledernen Riemen strich, welche solches bewirken sollte. Man findet daher auf einer Münze der Lucilla die Juno in der Kleidung einer Matrone auf ihrem Thron sitzen, da sie in der rechten Hand ihren Zepter, in der linken aber eine solche Geissel hält mit der Überschrift IVNONI LVCINAE. Du Choul de la rel. des Rom. p. 157. Auf anderen Münzen der Kaiserinnen wird ihre Fruchtbarkeit oft als eine Matrone mit einem Füllhorn im Arm und einem Kind vor sich stehend abgebildet. Sie sitzt auch wohl und hat eines auf dem Arm und eines vor sich oder deren zwei neben sich; ja nach Beschaffenheit der Umstände zwei auf dem Arm und zwei, drei, vier neben sich wie auf den Münzen der Faustina. Beg. Thes. Brand. T. II. p. 675, 678, & 715. Cf. Agost. dial. II. p. 70.