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125.

Kein Sündenregister sein. Sich Anderer Schande angelegen sein lassen, ist ein Zeichen, dass man selbst schon einen befleckten Ruf hat. Einige möchten mit den fremden Flecken die ihrigen zudecken, oder gar abwaschen; oder sie suchen einen Trost darin, der aber ein Trost für den Unverstand ist. Einen übelriechenden Atem haben die, welche die Kloake des Schmutzes der ganzen Stadt sind. Wer in Dingen dieser Art am meisten wühlt, wird sich am meisten besudeln. Wenige werden ohne irgend einen eigentümlichen Fehler sein, er liege nun hier oder dort: aber die Fehler wenig bekannter Leute sind nicht bekannt. Der Aufmerksame hüte sich, ein Sündenregister zu werden: denn das heißt ein verabscheuter Patron sein, herzlos, wenn auch lebendig.