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1005. Mann¹⁾. Mannsbild²⁾.
Mannsperson³⁾.

1) Man, husband.
2) Male.
3) Man.
1) Homme (mari).
2) & 3) Homme.
1) Uomo (marito).
2) & 3) Uomo.

Ein Mannsbild (mhd. mannes bilde, eig. Mannesgestalt) ist jede Person männlichen Geschlechts bloß nach dem körperlichen Geschlechtsunterschiede, und zwar eigentlich ohne Unterschied des Alters und Standes; doch wird das Wort gegenwärtig vorwiegend von Erwachsenen gebraucht, aber nur in der Sprache des Volkes. Mannspersonen werden nur die erwachsenen Mannsbilder, wiederum bloß in bezug auf den Geschlechtsunterschied, genannt; der Ausdruck ist nicht so niedrig, wie die Bezeichnung Mannsbild, und auch gebräuchlicher; doch ist er noch keineswegs ein edler Ausdruck und wird in guter Sprache wenig angewendet. Der edelste Ausdruck von allen ist Mann; er bezeichnet die erwachsene Person männlichen Geschlechts sowohl nach dem Geschlechtsunterschiede, als auch nach den geistigen Vorzügen und nach ihrer Würde als Haupt des Hauses und der Familie (Gegens. Weib). Man sagt von demjenigen, der mit Mut und Standhaftigkeit gehandelt hat, er habe sich als ein Mann betragen. Im Mittelhochdeutschen war für mannes bilde auch die damals edle Bezeichnung mannes name in Gebrauch, die jetzt nur noch in ganz niedriger Sprechweise in der Abkürzung Mannsen (Gegens. Weibsen, aus wîbes name) fortlebt. „Welch Glück sondergleichen, | ein Mannsbild zu sein.“ Goethe, Egmont I. „Als er die Treppe hinaufkam, fand er auf dem weiten Vorsaale zwei Mannspersonen, die sich im Fechten übten.“ Goethe, Wilh. Meist. Lehrj. II, 4. „Doch wenn ein Mann von allen Lebensproben | die sauerste besteht, sich selbst bezwingt, | dann kann man ihn mit Freuden andern zeigen | und sagen: Das ist er, das ist sein eigen!“ Goethe, Geheimnisse.