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1000. Manieren¹⁾. Sitten²⁾.

1) Manners.
Manières.
Maniere.
2) Morals.
Coûtumes (moeurs).
Costumi.

Manier (franz. manière, geht wohl auf lat. manus, Hand, zurück und bedeutet eigentlich die Art und Weise, wie man eine Sache anfaßt, in die Hand nimmt, die Handhabung) bezeichnet die Art und Weise des Benehmens, der körperlichen Haltung und Bewegung, namentlich im Umgang mit andern und in der Gesellschaft. Sitte (vgl. Art. 652) hingegen nennt man die aus bleibenden Gesinnungen und Grundsätzen hervorgehende Art und Weise des Lebens und Handelns. Manier ist also etwas weit Äußerlicheres als Sitte; feine Manieren können mit dem häßlichsten Charakter bestehen, ja, sie dienen oft dazu, die innere Häßlichkeit des Charakters zu verschleiern. Der feine Hofmann weiß seine verderbten Sitten hinter angenehmen Manieren zu verbergen.