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435. Einige¹⁾. Etliche²⁾. Manche³⁾.

1) Some.
2) Several.
3) Many.
1) Quelques.
2) Plusieurs.
3) Beaucoup de (bien des, maint).
1) Alcuni (qualche).
2) Parecchi.
3) Molti (più d’uno, taluno).

Manche (mhd. manec, ahd. manac, viel, manch, von ahd. man, d. i. Mann, Mensch) deutet eine größere Zahl an, als einige und etliche. Manche sind nicht alle, einige und etliche sind nicht viele. Es sind noch einige oder etliche Stücke übriggeblieben, läßt erwarten, daß deren nur wenige sind; es sind manche Stücke übriggeblieben, gibt zu verstehen, daß deren eine größere Zahl vorhanden ist; die Vielheit, welche einige und etliche andeuten, ist von dem Ganzen entfernter, als die Vielheit, welche manche bezeichnet. Grimm sagt (Wb. III, 209): „Sicher scheint, daß auf fünf und alle weitern Zahlen einige nicht mehr erstreckt werden darf, Zweifel haftet lediglich, ob es auch noch vier begreifen könne?“ Ich war einigemal verreist, d. h. zwei-, dreimal, ich war schon manchmal verreist, d. h. vielemal. Einiges bezeichnet auch die Grade der Beschaffenheit, etliches hingegen wird nur von Größen gebraucht, die der Zeit und dem Räume nach ausgezeichnet und in kleinere Stücke abgeteilt sind, welche sich durch Zahlen ausdrücken lassen. So sagt man: mit einiger Überlegung hätte er sich diesen Verlust ersparen können, ich habe auch einigen Teil an dem Zustandekommen dieses Vorhabens u. dgl. — Wo beide Wörter eine Zahl ausdrücken, ist einige im edlen Stil üblicher, als etliche; etliche hat eine altertümelnde Färbung. Nebenform zu etliche ist das alte etzliche, das gegenwärtig nur in der Volkssprache hier und da in Gebrauch ist und in der Schriftsprache vermieden wird.

Auch etwelche, mehrere, ein paar, welche gehören hierher. Etwelch kommt sowohl im Singular, als auch im Plural vor, doch hat es eine altertümliche Färbung und findet sich nur selten; es bedeutet irgend welch, irgend ein; im Plural, der noch etwas gebräuchlicher ist: irgend welche, einige, z. B.: „Selten, daß er mit etwelcher Mütze versehen war.“ Keller, Grüner Heinrich I, 33. „Ein etwelches Denkmal.“ Herder. „Verdrießlich rascheln im Parterre | etwelche Ratten.“ Heine. Mehrere hebt hervor, daß die Zahl leicht zu übersehen ist; es deutet wie ein paar und welche an, daß die Zahl eins um eine geringe Zahl überschritten wird. „Ein Staat: mehrere Staaten; mehrere Staaten: mehrere Staatsverfassungen; mehrere Staatsverfassungen: mehrere Religionen.“ Lessing. Ein paar (nicht zu verwechseln mit ein Paar, welches immer zwei zusammengehörige Dinge derselben Art bezeichnet, z. B.: ein Paar Schuhe, ein Paar Tauben usw.) drückt eine geringe Zahl aus, welche die Einheit eigentlich nur um eins, dann überhaupt um nicht viel überschreitet. Es wird gegenwärtig fast nur gebraucht, um die Geringfügigkeit hervorzuheben, z. B.: „Gib mir ein paar Pfennige oder ein paar Groschen!“ „Er überschlug ein paar Seiten des Buches.“ „Sah ich’s nicht, wie sie ein paar diebische Tränen in den Wein fallen ließ, den er hinter meinem Rücken so hastig in sich schlürfte.“ Schiller', Die Räuber IV, 3. Der Singular welcher, welche, welches und der Plural welche können als Vertreter eines unbestimmten Zahlwortes nur gebraucht werden, wenn ein Substantiv voraufgeht, auf das sie sich beziehen. „Wo die gemeinen Leute Vergnügen an Wortspielen finden und häufig selbst welche machen, da kann man immer darauf rechnen, daß die Nation auf einer sehr hohen Staffel von Kultur steht.“ Lichtenberg. „Hast du Geld? Hier ist welches.“ Vgl. Zeitschrift für den deutschen Unterricht IX, S. 768 ff.