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162. Aufgeräumt¹⁾. Lustig²⁾. Heiter³⁾. Fröhlich⁴⁾.

1) In good spirits or humour.
2) Merry.
3) Serene, merry, gay; in gehobener Sprache: hilarious.
4) Cheerful, in high glee.
1) De bonne humeur (éveillé).
2) Gai (joyeux).
3) Serein, réjoui, riant
4) Gai, enjoué.
1) Di buon umore (giocondo).
2) Allegro (gaio).
3) Sereno, ilare.
4) Gaio, allegro.

Aufgeräumt wird auch vom Verstande gesagt. Man nennt den einen aufgeräumten Kopf, den keine Unordnung, Verworrenheit und Dunkelheit der Ideen hindert, auf der Stelle die richtigsten und erleuchtendsten Gedanken zu erfinden. In solcher Bedeutung kann lustig nicht stehen. Wenn aufgeräumt von der Laune und Gemütsstimmung gebraucht wird (Gegens. niedergeschlagen), so zeigt es, der Ableitung nach, an, daß die Ursachen des Mißvergnügens weggeräumt sind. Man kann daher einen Menschen aufgeräumt machen, wenn man die Ursachen seines Verdrusses hebt oder ihn, es sei durch angenehme Nachrichten oder durch Zerstreuung, von dem Gedanken daran abzieht. Dieser Gemütszustand ist also ein geringerer Grad der Lustigkeit. Lustig (Gegens. traurig) ist, wer sein Gefühl des Wohlbehagens durch laute Ausbrüche des Vergnügens äußert. Die Lebensgeister des Aufgeräumten sind in einer ruhigeren, die des Lustigen in einer lebhafteren Bewegung. — Lustig kann auch den Gegenstand bezeichnen, der das Gefühl des Wohlbehagens hervorruft, z. B. Das war ein lustiger Tanz, ein lustiger Ritt usw. „Und das Weib schauete an, daß von dem Baum gut zu essen wäre, und lieblich anzusehen, daß es ein lustiger Baum wäre, weil er klug machte.“ 1. Mos. 3, 6. Aufgeräumt kann nicht so gebraucht werden. Heiter ist eigentlich das Helle, Klare, Glänzende im Gegensatz zu dem Dunkeln, Düstern, Trüben. Es bezeichnet eine Grundstimmung des Gemüts, während aufgeräumt, lustig und fröhlich nur vorübergehende Aufwallungen bezeichnen. Es ist ein edles, hohes Wort, das auch von den höchsten und bedeutsamsten Seelenstimmungen gebraucht werden kann, die über die bloße irdische Aufgeräumtheit, Lustigkeit und bloße Fröhlichkeit hinausgehen. „Aber in den heitern Regionen, wo die reinen Formen wohnen, rauscht des Jammers trüber Sturm nicht mehr.“ Schiller, Das Ideal und das Leben. Fröhlich bezeichnet nicht wie heiter die eigentliche Stimmung selbst, sondern mehr die Äußerung dieser Stimmung durch Lachen, Springen usw. Heiterkeit ist ruhig, Fröhlichkeit und Lustigkeit sind sehr beweglich. Die Fröhlichkeit ist von der echten, ganzen Freude, wie sie die Heiterkeit in sich schließt, noch weit entfernt; es ist mehr eine Halbfreude. Noch äußerlicher ist die Lustigkeit, die einen höheren Grad äußerlicher Fröhlichkeit darstellt und oft erkünstelt und gemacht sein kann. Ein Leben in Saus und Braus ist lustig; daher die bekannte Benennung: König „Lustik“.