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132. Anwenden¹⁾. Gebrauchen²⁾. Nutzen³⁾. Sich Bedienen⁴⁾.

1) To employ, apply.
2) To use.
3) Profit by, avail one’s self of.
4) To make use of.
1) Employer (appliquer).
2) Faire usage de.
3) Tirer profit de (exploiter).
4) Se servir de.
1) Impiegare (adoperare, applicare).
2) Usare (far uso, porre in uso).
3) Trarre profitto (giovarsi).
4) Servirsi.

Dampf (von einem starken Zeitwort mhd. dimpfen = rauchen; wir haben noch das Faktitivum dämpfen, mhd. dempfen) ist ein nicht luftförmiger und auch nicht tropfbarflüssiger, sondern in einem Mittelzustande zwischen beiden befindlicher Körper, der durch Wärme entsteht. Dunst ist diejenige Form des Dampfes, in welcher dieser mit tropfbarflüssigen Teilchen gemengt ist und sich durch Abkühlung der Verdichtung zu einem tropfbarflüssigen Körper nähert. Dampf ist der allgemeinste Ausdruck; er steigt aus siedendem Wasser auf, wie aus feuchten Tälern und Flüssen, aus dem Krater des Vulkans, wie aus der Schüssel, die den Speisetisch schmückt. „Schwarze Dämpfe, entsteiget, entsteiget | qualmend dem Abgrund.“ Schiller, Braut v. Mess. IV, 4. „Herein zum Ofen, zum dampfenden Tisch.“ Schwab, D. Reit. u. d. Bodensee. In Dunst löst sich das Wasser auf; der Weindunst, Kohlendunst betäubt den Kopf. „Da steigt ein Dampf, dort ziehen Schwaden (= Nebelstreifen), | hier leuchtet Glut aus Dunst und Flor.“ Goethe, Faust I, Walpurgisn. Dust ist ein niederdeutsches Wort, das auch in dem Sinne von Dunst gebraucht wird, aber nur in dichterischer Sprache zur Bezeichnung der niederen Staub- und Dunstregionen im Gegensatz zu den höheren Geistesidealen; es ist das niederdeutsche dust, d. i. Staub, engl. dust, Staub. Im Sinne von Staub, staubigem Dunst, Staubdunst steht es bei Goethe: „Die eine (Seele) hält in derber Liebeslust sich an die Welt mit klammernden Organen; die andre hebt gewaltsam sich vom Dust zu den Gefilden hoher Ahnen.“ (Faust I, Vor dem Tor. Spaziergang); und: „Erfahrungswesen. Schaum und Dust.“ (Faust II, Baccalaureus.) „Dust und Wust“ ist neuhochdeutsche Reimformel; das Wort Dust gehört erst der neuhochd. Sprache an. Ausdünstung ist die Entwicklung des Dunstes unter dem Einflusse der natürlichen Wärme, z. B. Ausdünstung der Erde, des Meeres, des Körpers usw. Duft ist ein besonders feiner, zarter Dunst, der von Wiesen und Fluren aufsteigt. „Aus Morgenduft gewebt mit Sonnenklarheit, der Dichtung Schleier aus der Hand der Wahrheit.“ Goethe, Zueignung. Dann bezeichnet es aber auch (und das ist wohl die ursprüngliche Bedeutung) den zarten, staubartigen Anflug auf reifen Kirschen, Pflaumen usw., den Nebel und Reif, der sich bisweilen kristallartig an die Zweige der Bäume hängt usw., besonders auch die unsichtbaren, angenehm riechenden Dünste, die Blumen und andere Körper aushauchen, z. B. Veilchenduft, Bratenduft. Rauch entsteht durch Verbrennung fester Stoffe; gewöhnlich wird er von Dampf durch den Mangel der Feuchtigkeit unterschieden; trockenes Holz, das verbrannt wird, raucht, nasses dampft usw. Oft bezeichnet Dampf aber auch nur einen besonders dichten Rauch. „Straßen auf! Dampf wallt auf!“ Schiller, Glocke. Nebel bezieht sich nur auf die atmosphärische Luft und bezeichnet jede Verdichtung derselben durch Dünste und Dämpfe. „Ein Nebel verdichtet die Nacht.“ Goethe, Faust I, Walpurgisn. — In uneigentlicher Bedeutung wird Dampf und Rauch gern als Bild der Vergänglichkeit und Flüchtigkeit alles Bestehenden gebraucht: „Rauch ist alles irdsche Wesen; wie des Dampfes Säule weht, | schwinden alle Erdengrößen.“ Schiller, Siegesfest. Duft wird oft zur Bezeichnung der geheimnisvollen Wirkung des Schönen und Anmutigen (z. B. Duft der Poesie u. dergl.) verwendet, Dunst und Nebel deuten Verworrenheit und Unklarheit im Denken und Fühlen an.