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11. Aber, abermals, nochmals¹⁾. Wieder, wiederum²⁾. Von neuem, aufs neue³⁾.

1) Once more.
2) Again, re-.
3) Anew.
1) Derechef.
2) De plus belle, re-.
3) De nouveau.
1) Un’ altra volta.
2) Di nuovo, ri-.
3) Di bel nuovo.

Aber, verwandt mit after, hatte wohl ursprünglich die Bedeutung später; schon im Althochdeutschen war das Wort teils Adverbium in der Bedeutung wieder, noch einmal, teils Konjunktion mit der Bedeutung des Gegensatzes. Als Konjunktionen können wieder, wiederum, von neuem, aufs neue, abermals, nochmals nicht gebraucht werden. Hier kommt demnach aber nur in adverbieller Bedeutung in Betracht. Aber, abermals (altertümlich: abermal), nochmals zeigen eine bloße Wiederholung an, z. B. er hat mich abermals geschlagen. Aber, das bei Luther noch häufig vorkommt (z. B. „und aber über ein Kleines“. Joh. 16, 16; vgl. 1. Mos. 38, 4. Phil. 4, 16 usw.), ist gegenwärtig veraltet; nur noch bei Dichtern kommt es hier und da vor (z. B. „Und aber nach fünfhundert Jahren“ usw. Rückert), sonst wird es bloß noch in Wiederholungen gebraucht, z. B. Ach und aber Ach! tausend und aber tausend (so namentlich Goethe, s. Grimms Wb.), aber und abermals, um eine Fülle von gleichen Formen oder Handlungen anzudeuten. Abermals (eig. aber [noch] einmal) ist an die Stelle des alten aber getreten, schon bei Luther überwiegt es. Nochmals bedeutet dasselbe, nur hebt es das Ende der Handlung hervor, so z. B. beim Vivatrufen; Hoch — und abermals hoch! — und nochmals (= zum letzten Male) hoch! Wieder bezeichnet, außer der Wiederholung, oft auch die Vergeltung der ersten Handlung durch eine gleiche, z. B. „Welcher (Jesus) nicht wieder schlug, da er geschlagen ward,“ oder die Rückkehr einer Bewegung an den Ausgangspunkt, z. B. „Den Jüngling bringt keines wieder“ (Schiller, Der Taucher). Wiederum ist die vollere Form für wieder und wird als altertümliches Wort meist nur noch in feierlicher, gehobener Rede angewandt. Von neuem (aufs neue) bezeichnet die Wiederholung nach einer Unterbrechung (zugleich mit erneuten Kräften), z. B. „aufs neu' bauet sich Herkules’ Stadt“ (Schiller, Pompeji und Herkulanum).