Zum Hauptinhalt springen

5. Abdanken¹⁾. Ein Amt niederlegen²⁾. Seinen Abschied nehmen³⁾. Seine Entlassung nehmen⁴⁾.

1) To abdicate.
2) To demit.
3) To sell out, to retire from service.
4) To resign, renounce, withdraw.
1) Abdiquer.
2) Se démettre (renoncer).
3) Demander sa demission, quitter le service.
4) Prendre son congé.
1) Abdicare.
2) Dimettersi da un ufficio.
3) Licenziarsi, congedarsi.
4) Rinunziare ad un impiego.

Gemeinsam ist die Bedeutung: aus einem Dienst- oder Pflichtverhältnis auf eigenen Wunsch ausscheiden. Seinen Abschied nehmen spricht schlechthin die angegebene Bedeutung aus und wird besonders bei militärischen Personen gebraucht; seine Entlassung nehmen hebt oft hervor, daß mit dem Ausscheiden eine willkommene Befreiung aus druckend werdenden Verhältnissen verbunden ist, z. B. ein Minister, der sich mit der Volksvertretung in Widerspruch fühlt, nimmt seine Entlassung. Ein Amt, eine Würde, eine Stelle niederlegen sagt man nur, wenn es sich um hohe Ämter handelt (z. B. ein Präsident legt sein Amt nieder), besonders bei unabhängigen Personen, z. ß. ein König legt die Krone, die Regierung nieder. „Margaretha v. Parma hätte gern ihre Statthalterschaft niedergelegt (Schiller, Abf. d. Niederl.). Abdanken (eigentlich: einem zum Abschiede danken) hat die Bedeutung zurücktreten gewonnen: einem Amte (oder später mit dem Akkusativ verbunden: ein Amt) abdanken, d. i. von diesem Amte zurücktreten. Heute gebraucht man es gewöhnlich von niedrigen Diensten: ein Küster und Torschreiber dankt ab, wenn er seinen Dienst nicht mehr verwalten kann. Man legt ein Amt nieder, und man dankt den Dienst ab (oder quittiert den Dienst, wie man wohl auch, aber weniger gut, dafür sagt). Abdanken in diesem Sinne ist jetzt in der Regel intransitiv geworden und hat sich von dem unter Nr. 6 behandelten transitiven abdanken (jemand abdanken) abgezweigt. Unsere klassischen Dichter des vorigen Jahrhunderts gebrauchten abdanken auch noch bei hohen Würden (so spricht Schiller z. B. von der Abdankung Wilhelms von Oranien, von einer „Kronabdankung“, Abf. der Niederl.); doch dieser Gebrauch des Wortes fängt an zu veralten und lebt höchstens noch in alten formelhaften Wendungen fort, z. B.: „Der König dankte zugunsten seines Sohnes ab."