Zum Hauptinhalt springen

706. Gestade¹⁾. Ufer²⁾. Strand³⁾. Reede⁴⁾. Küste⁵⁾.

1) Beach.
2) Shore, bank.
3) Strand.
4) Road.
5) Coast.
1) Rivage (bord).
2) Bord.
3) Plage (rivage de la mer).
4) Rade.
5) Côte.
1) Lido (piaggia).
2) Riva (sponda).
3) Spiaggia.
4) Rada.
5) Costa.

Ufer bezeichnet überhaupt den Erdrand eines Gewässers. Das Weltmeer hat seine Ufer, die Landseen, die Flüsse, die Bäche haben ihre Ufer. Das Gestade (mhd. das gestat, Ufer, Gestade; es gehört zu dem Worte: der *Staden, d. i. das Ufer, mhd. der stade, ahd. stado, welches das echte hochdeutsche Wort für das ursprünglich mittel- und niederdeutsche Ufer ist; zu stehen gehörig) ist der Teil des Seeufers, an dem die Schiffe stehen und landen können. Das Wort ist namentlich in poetischer Sprache üblich. Strand ist ein flaches Ufer, auf dem die Schiffe wegen der Untiefe sitzen bleiben, oder wenn sie mit Gewalt dagegen geworfen werden, Schiffbruch leiden. Man sagt daher: ein Schiff strandet, wenn es auf eine solche Untiefe durch einen verfolgenden Feind gejagt oder durch die Gewalt des Windes oder der Wellen getrieben wird. Strandgüter sind daher Güter oder Waren, die von gestrandeten Schiffen auf den Strand geworfen sind. Das Strandrecht ist das Recht, das man sich in den Zeiten der Barbarei über die Güter der gestrandeten Schiffe anmaßte. Reede (niederd. reede, eig. der Ort, wo die Schiffe zur Abfahrt sich bereit machen, verwandt mit bereit und bereiten) ist ein Teil des Meeres von geringer Tiefe, der in einiger Entfernung von der Küste liegt, wo die Schiffe vor Wind und Sturm sicher vor Anker liegen können. Auf der Reede werden die Schiffe zum Auslaufen bereit gemacht; es sei, daß kein Hafen vorhanden ist, oder daß sie wie bei großen Kriegsflotten, schon den Hafen verlassen haben, um sogleich mit dem ersten guten Winde absegeln zu können. Küste (aus niederländ. die kuste, koste, Seeufer, Landstrich, das entstanden ist aus it. costa, altfrz. coste [neufrz. côte], zurückgehend auf lat. costa, Rippe, Seite Wand) ist das Land, das sich längs dem Seeufer hin erstreckt; das Wort bezeichnet also nicht bloß den Rand, wie Ufer. Die Küste von Guinea ist der Teil von Afrika an dem Meeresufer, soweit er den Seefahrenden bekannt ist. „Und eh’ er noch das Wort gesprochen, | hat ihn der Jubel unterbrochen, | der von der Reede jauchzend schallt. | Mit fremden Schätzen reich beladen, | kehrt zu den heimischen Gestaden | der Schiffe mastenreicher Wald.“ Schiller, Ring des Polykrates. „Wenn des Tages heller Schimmer | bleichet, stürzt der kühne Schwimmer | in des Pontus finstre Flut | teilt mit starkem Arm die Woge, | strebend nach dem teuren Strand, | wo auf hohem Söller leuchtend | winkt der Fackel heller Brand.“ Schiller, Hero und Leander. „Stromboli ist ein wunderlicher Anblick. Eine solche immer brennende Össe, mitten im Meere ohne weiteres Ufer noch Küste*.“ Goethe, An Carl Aug. 1, 74.

Strandgüter: Stranded goods, flotsam, varech (épaves maritimes)
beni gitiati in sulla spiaggia.
Strandrecht: Strand-right, droit de varech, diritto di naufragio.