§ 9. Francis Bacon
- Baco von Verulam
(1561-1628).


Der englische Kanzler Baco kann nicht in strengerem Sinne zu den Begründern der neueren Wissenschaft und somit Philosophie gezählt werden, als der er, namentlich von seinen Landsleuten, noch immer gefeiert wird. Ihr Gebiet ist vielmehr, wie wir soeben gesehen haben, zuerst von Leonardo, Kepler und Galilei angebaut worden. Baco setzt dagegen zunächst nur fort, was Ramus und seine Schüler, was Telesio, Bruno, Sanchez und andere Naturphilosophen der Renaissance begonnen haben. Er hat jedoch ein volleres Bewußtsein von der philosophischen Bedeutung der Methode sowie von der tiefgreifenden Umwälzung, die sich durch die in des Menschen Dienst tretende Naturwissenschaft in dem Kulturideale seiner Zeit zu vollziehen beginnt, und er macht sich zum Herold dieser neuen Zeit. Sein Charakter als Mensch wie als Denker ist viel umstritten worden, seit Kuno Fischer 1856 (die 3. Auflage unter dem Titel: Bacon und seine Schule, bildet den X. Band seiner Gesch. der neueren Philos., 1904) für ihn eintrat, während Justus von Liebig bestritt, dass Baco die Methode der neueren Naturforschung geübt oder gar begründet habe (München 1863), dem dann wieder Sigwart (Preuß. Jahrb. 1863 und 1864) entgegnete.


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