Zum Hauptinhalt springen

1179. Saufen¹⁾. Trinken²⁾.

1) To drink hard, swill.
Boire (des bêtes).
Bere (delle bestie).
2) To drink.
Boire.
Bere.

Saufen (verwandt mit saugen) wird von Tieren, trinken von dem Menschen gebraucht. Wird saufen von einem Menschen gesagt, so ist es ein niedriger und derber Ausdruck, welcher ein übermäßiges und gieriges Trinken andeutet. Vgl. Art. 306. Auch der Ausdruck zechen gehört hierher. Zechen (von mhd. zëchen, d. i. anordnen, veranstalten, Geld zusammenlegen zu gemeinsamem Essen oder Trinken, auf Wirtshausrechnung trinken; dazu mhd. die zëche, d. i. Ordnung, Reihenfolge, Gesellschaft zu einem gemeinsamen Zwecke, Geldbetrag zu gemeinsamem Essen oder Trinken, Wirtsrechnung) bezeichnet ursprünglich ein Essen oder Trinken auf gemeinsame Kosten, dann ein Essen und Trinken, für das der Wirt bezahlt wird, also ein Essen und Trinken im Wirtshause, im Gegensatz zu dem Essen und Trinken in einer Familie. Davon hat es dann die Bedeutung erhalten: mit Wohlbehagen bei dem Genüsse geistiger Getränke verweilen. Es ist weit edler als saufen. Wenn von der „Runde froher Zecher“ die Rede ist, so ist die alte Bedeutung des gemeinsamen Trinkens noch lebendig. Der Ausdruck weist immer auf heitere Geselligkeit hin und ist daher in Trinkliedern sehr beliebt. Noch heute sagt man volkstümlich: zechum, trinken, d. i. reihum. Bei Studentengelagen wird fröhlich gezecht und manches Zechlied gesungen. „Dort stand der alte Zecher, | trank letzte Lebensglut | und warf den heil’gen Becher | hinunter in die Flut.“ Goethe, Es war ein König in Thule.