§ 25. Die Enzyklopädisten.


Im Jahre 1750 erschien der Prospekt einer Enzyklopädie der Wissenschaften, Künste und Gewerbe, zu der sich eine Gesellschaft französischer Gelehrter vereinigt hatte. Als Herausgeber zeichneten Diderot und d'Alembert. Fast alle geistigen Koryphäen Frankreichs hatten ihre Mitarbeiterschaft zugesagt: Montesquieu und Voltaire, Quesnay und Turgot, Holbach, Grimm und Rousseau. Bereits die erste Auflage gewann 4250 Subskribenten. Vergeblich verboten, dann wieder freigegeben, aufs neue verboten und doch weiter erschienen, wuchs das Riesenwerk allmählich auf 35 Bände an; der Schluß, zwei Registerbände, erschien 1780. Die Enzyklopädie wurde in Wahrheit das Reallexikon der Aufklärung in Europa und verbreitete weit über die Grenzen ihres Entstehungslandes hinaus, neben einer Menge nützlicher Kenntnisse, die freigeistige Weltanschauung. Indem sie in vorsichtiger, zuweilen raffiniert schlauer Form das Kühnste zu sagen wußte, untergrub sie in wirksamster Weise die alten Autoritäten, vor allem die kirchliche.

 

Literatur: Eine populäre Einführung gibt E. Hirschbergs Übersetzung von d'Alemberts ›Discours préliminaire‹ mit zahlreichen, für weitere Kreise bestimmten Erläuterungen (Phil. Bibl. 140), Lpz. 1912. - Über Diderot vgl. K. Rosenkranz, Diderots Leben und Werke. Lpz. 1868 (gut), auch Morley, D. and the Encyklopaedists. 2. Aufl. 1886.



Inhalt:


1. d'Alembert
2. Diderot
3. von Holbach
4. Helvetius


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