Caletti, Giuseppe, il Cremonese

Caletti, Giuseppe, genannt il Cremonese, Historienmaler und Kupferstecher, geb. zu Ferrara 1600, gest. 1660, bildete sich nach Dossis und Tizians Werken und wusste diese Meister so nachzuahmen, dass er Kenner täuschte. Doch erkennt man seine Bilder leicht an den rotbraunen Fleischtönen, gewissen kecken, durch starke Schatten gehobenen Lichtern und nachlässigen Beiwerken, besonders aber daran, dass er bei der Nachahmung von Gegenständen, die Tizian vorzugsweise gerne behandelte, ungehörige Episoden mischte, z. B. ein neueres Spiel in ein antikes Bacchanal u.s.w. Er malte halbe Figuren, Bacchanale, kleine Historien, auch einige Kirchenbilder, und zwar mit äußerst leichter Produktionsgabe. Im Kirchenstaate, zumal in Ferrara, sieht man viele seiner Gemälde. — Zu den besten seiner, in einer eigentümlichen Manier mit lauter parallelen Strichen ohne Kreuzlagen radierten, hie und da J. C. F. bezeichneten Blätter gehören: David, das Haupt des Goliath betrachtend; Simson und Delila, ein sehr schönes Blatt; die Enthauptung des Johannes; der heil. Rochus.


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