Zum Hauptinhalt springen

Konjunktion "aber"

Die Konjunktion "aber" verrät auf den ersten Blick die Verwendung in so entgegengesetztem Sinne nicht. Sie wird am häufigsten verwandt, um die Aufmerksamkeit auf einen wirklichen Gegensatz zu erregen. Dass "aber" ebenso wie "und" eine Steigerung bezeichnen kann (Ich liebe ihn, aber noch mehr seine Frau) oder eine Einschränkung (Das ist viel, aber nicht genug), könnte noch unter den Begriff des Gegensatzes fallen, obgleich manches Beispiel (Und ich hab' es doch getragen, aber fragt mich nur nicht wie) den Gedanken an einen Gegensatz kaum mehr aufkommen läßt. In der Redensart "aber ja, aber nein" drückt das "aber" die ungeduldige Versicherung aus, dass der Gegenstand der Frage gar keinen Widerspruch vertrage, dass die Antwort selbstverständlich sei. Endlich aber (ich hätte auch sagen können: und endlich) wird "aber" namentlich in Nachahmungen homerischer Sprache vollständig gleichwertig mit "und" behandelt, wie wenn z. B. Goethe sagt: "Also sprach sie und steckte die Ringe nebeneinander, aber der Bräutigam sprach."