a priori
Ich werde dort nämlich ausführen, dass die hochgelahrte Unterscheidung in Urteile a priori und in Urteile a posteriori sich im wesentlichen deckt mit der Unterscheidung in erklärende und in erzählende Urteile, dass die erklärenden Urteile ihrem Werte nach noch unter die Tautologie hinabsinken, dass die erzählenden Urteile schlichte Tautologien sind, wenn sie nicht ausnahmsweise als beschreibende Urteile eine neue Beobachtung dem Sprachschatze einfügen. Alles Sprechen oder Denken in Urteilen ist ein Erinnern, und die verschiedenen Formen des Urteils entstehen dadurch, dass je nach den begleitenden Umständen oder unserem Interesse die Aufmerksamkeit bald auf den Inhalt, bald auf den Umfang eines Begriffs gerichtet ist. Die Logik allein weiß mit den beiden Begriffen "Baum" und "Eiche" gar nichts anzufangen. Erst unser Interesse an einer Erkenntnis oder einer Mitteilung führt entweder zu dem erklärenden Urteile "die Eiche ist ein Baum", das nicht einmal den vollen Wert einer Tautologie besitzt, oder zu dem erzählenden Urteile "dieser Baum ist eine Eiche", das wirklich und wahrhaftig so viel wert ist wie eine Einübung der beiden Begriffe. Das Urteil steckte im Begriff.