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1502. Wittern¹⁾. Spüren²⁾. Merken³⁾.

1) To scent, get an inkling of.
2) Feel.
3) Perceive.
1) Flairer.
2) Sentir.
3) Comprendre (s’apercevoir).
1) Odorare (subodorare).
2) Accorgersi.
3) Scorgere (capire).

Merken heißt, aus gewissen Zeichen ein deutliches und sicheres Bewußtsein von einer Sache erhalten, spüren zeigt ein weniger deutliches, wittern (hier nur in uneigentlicher Bedeutung) ein ganz dunkles Bewußtwerden an. Merken bezeichnet zugleich ein geistiges Erfassen und Erkennen, spüren und wittern bloß ein mehr oder weniger klares Empfinden. Spüren stellt den Wahrnehmenden mehr als leidend, wittern immer als tätig hin. Es gibt Personen, die ein herannahendes Gewitter vorher spüren, indem sie eine Unbehaglichkeit und Schwere in ihrem Körper fühlen. Wittern bezieht sich gewöhnlich auf Künftiges, auf Gegenwärtiges nur dann, wenn es sehr verborgener Art ist. Ich merke einen Betrug, d. h. ich erkenne ihn deutlich, ich spüre ihn, d. h. ich fühle ihn in seinen Wirkungen, die er auf mich übt, ich wittre ihn, d. h. ich vermute, daß irgend eine Handlung sich schließlich als Betrug zeigen wird. Wittern ist ein ungewöhnlicher Ausdruck, der mehr der poetischen Sprache eigen ist. „Rapp', Rapp'! ich wittre Morgenluft. | Rapp'! tummle dich von hinnen!“ Bürger, Lenore. „Daß er im innern Herzen spüret, was er erschafft mit seiner Hand.“ Schiller, Glocke.