Professor Dr. Gräfin Linden (Bonn)
— so eine Visitkarte scheint dem Fortschritt akzeptabel. Unsereins wäre schon gegen einen Professor Dr. Graf Linden mißtrauisch und würde eben noch, weil’s denn sein muß, den Professor Dr. Graf hinnehmen. Dem Hochadel steht die Medizin nicht. Er lasse sich von der Demokratie nicht in solche Experimente hineinhetzen. Es ist, wenn man den Vorzug hat, gut auszusehen, ganz überflüssig, sich mit Notwendigkeiten abzugeben. Und es ist nur eine Gelegenheit für Bankdirektoren, die nach München reisen, um sich von einem Wittelsbacher etwas ins Auge spritzen zu lassen.
Oktober, 1912.