Pieter Breughel, der jüngere

Breughel, Pieter, der jüngere, genannt Höllenbreughel, der Sohn des Vorigen, ein Schüler von Gilles von Coningsloo und um 1625 gestorben, bewegte sich in einem eigentümlichen Kreis von Darstellungen. Er malte mit besonderer Vorliebe nächtliche Feuerbilder, die er nicht selten in einem großartigen landschaftlichen Sinne anzuordnen wusste und ungemein sauber ausführte, wie man in seinem Brand der Stadt Sodoma und dem Brande Trojas in der Pinakothek zu München u.s.w. sieht. Am liebsten aber suchte er Ereignisse auf, in deren Darstellung eine Flammenwelt anzubringen war, mit allerlei höllischem Spuck, in den abenteuerlichsten und buntesten Gestalten. So sieht man von ihm in der Dresdner Galerie: den von bösen Geistern geplagten heil. Antonius und die Hölle, in deren Mitte Proserpina steht, von grässlich gestalteten Teufeln umgeben, welche verdammte Seelen quälen; in der Sammlung des Palazzo Doria zu Rom: einen Orpheus in der Unterwelt und eine Versuchung des heil. Antonius. Breughel hat aber auch Szenen aus dem gemeinen Leben gemalt, in denen er ebenfalls diabolische Wesen spucken lässt, wie in einer Schlägerei zwischen Bauern und Landsknechten, im Museum zu Berlin. Daselbst befindet sich auch von ihm der Zug nach dem Calvariberg (mit der Jahrszahl 1606).


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Seite zuletzt aktualisiert: 09.02.2005 
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