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879. Koller¹⁾. Zorn²⁾. Rappel³⁾.

1) Fury.
2) Wrath, anger, ire.
3) Fit of madness.
1) Colère, délire, rage.
2) Colère.
3) Vertige.
1) Collera.
2) Ira, collera.
3) Rabbia.

Der allgemein übliche Ausdruck der Schriftsprache ist Zorn (vgl. Art, 1336 u. 1535). Der Koller (entlehnt aus griech.-lat. cholera, f. Galle, Gallsucht) bezeichnet eigentlich das mit heftigem Schmerz in den Gedärmen verbundene Bauchgrimmen (jetzt: Kolik) und auch eine Gehirnkrankheit der Pferde. Ebenso spricht. man von dem Kollern des Truthahns. Es ist dann aber auch auf Gemütsstimmungen übertragen worden und bezeichnet eine krankhafte innere Wut, die in allerlei leidenschaftlichen Wunderlichkeiten zum Ausdruck kommt, teils in Zornausbrüchen, teils in Leidenschaften. Von einem mannstollen Weibe oder weibertollen Manne sagt man in derber Rede: sie haben den Koller. Rappel (von mittelhd. raffeln, lärmen, klappern, niederd. rappeln, einem lautmalenden Worte) bezeichnet einen vorübergehenden Anfall von wunderlicher Wut oder seltsamer Laune, z. B. er hat heute den Rappel. Das Wort Rappel ist nur in derber Volkssprache üblich. „Und er lachte so dröhnend und lachte im Zorn.“ Georg Busse-Palma, Sturmvater. Lieder eines Zigeuners, Stuttgart 1899, S. 88.