Prädikabilien
Prädikabilien. Den Kategorien (Prädikamenten) als den wahren „Stammbegriffen“ des reinen Verstandes entsprechen ebenso reine (apriorische) „abgeleitete“ Verstandesbegriffe, die „Prädikabilien“ des reinen Verstandes. „Wenn man die ursprünglichen und primitiven Begriffe hat, so lassen sich die abgeleiteten und subalternen leicht hinzufügen und der Stammbaum des reinen Verstandes völlig ausmalen.“ Solche Prädikabilien sind die Begriffe der Kraft, der Handlung, des Leidens (als dem Begriffe der Kausalität untergeordnet); der Begriff der Gegenwart [Gegenwirkung?], des Widerstandes (der Kategorie der Gemeinschaft untergeordnet); der Begriff des Entstehens, Vergehens, der Veränderung (den Kategorien der Modalität untergeordnet) u. a. „Die Kategorien mit den modis der reinen Sinnlichkeit oder auch untereinander verbunden, geben eine große Menge abgeleiteter Begriffe a priori, die zu bemerken, und wo möglich bis zur Vollständigkeit zu verzeichnen, eine nützliche und nicht unangenehme, hier aber entbehrliche Bemühung sein würde“, KrV tr. Anal. § 10 (I 131 f.—Rc 151 f.). Zu den Kategorien gehören auch „die Prädikabilien als aus jener ihrer Zusammensetzung entspringende und also abgeleitete, entweder reine Verstandes- oder sinnlich bedingte Begriffe a priori, von deren ersteren das Dasein als Größe vorgestellt, d. i. die Dauer, oder die Veränderung als Dasein mit entgegengesetzten Bestimmungen, von den anderen der Begriff der Bewegung als Veränderung des Ortes im Raume Beispiele abgeben, die gleichfalls vollständig aufgezählt und in einer Tafel systematisch vorgestellt werden könnten“, Fortschr. d. Metaph. 1. Abs. V. Begriffen a priori (V 3, 98). Vgl. Kraft.