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Amphibolie

Amphibolie, transzendentale. Wenn die transzendentale Überlegung (reflexio) fehlt, die das zweifache Verhältnis der Dinge zu unserer Erkenntniskraft, nämlich ihre Zugehörigkeit zur Sinnlichkeit oder zum Verstand, auseinanderhält, so verfällt das Denken einer Verwechselung: der transzendentalen Amphibolie. „Die Begriffe können logisch verglichen werden, ohne sich darum zu bekümmern, wohin ihre Objekte gehören, ob als Noumena für den Verstand oder als Phänomena für die Sinnlichkeit. Wenn wir aber mit diesen Begriffen zu den Gegenständen gehen wollen, so ist zuvörderst transzendentale Überlegung nötig, für welche Erkenntniskraft sie Gegenstände sein wollen, ob für den reinen Verstand oder für die Sinnlichkeit. Ohne diese Überlegung mache ich einen sehr unsicheren Gebrauch von diesen Begriffen, und es entspringen vermeinte synthetische Grundsätze, welche die kritische Vernunft nicht anerkennen kann und die sich lediglich auf einer transzendentalen Amphibolie, d. i. einer Verwechselung des reinen Verstandesobjekts mit der Erscheinung gründen“, KrV tr. Log. 1. Abs. 2. B. Anh. u. Anmerk. (I 297 f.—Rc 362); vgl. Topik, Reflexion.