2. Musonius Rufus


Noch ausschließlicher als Seneka beschäftigte sich mit rein ethischen Fragen der römische Ritter Musonius Rufus aus Volsinii in Etrurien, der unter Nero, Vespasian und Titus mit großem Erfolg in Rom lehrte. Allerdings in durchaus praktischem Sinne. Der einzige Zweck der Philosophie ist die Tugend, die weit mehr durch Übung als durch Belehrung erlangt wird. Gut sein und Philosoph sein ist eins. Auch das weibliche Geschlecht ist daher zur Philosophie anzuleiten. Musonius empfiehlt das Landleben, die Arbeit, Mäßigkeit, Keuschheit und größte Einfachheit des Lebens. Er nähert sich hierin dem Zynismus, während die religiösen Züge in den von ihm (in der Anthologie des Stobäus) erhaltenen Fragmenten weniger stark hervortreten.

Über den wesentlichsten Inhalt dessen, was Musonius wollte, sind wir ausführlich unterrichtet durch die zum großen Teil erhaltenen Vorträge seines Schülers Epiktet.

 

Literatur: Wendland, Quaestiones Musonianae. 1886.


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