Der ruhmlosere Abschluß
»... hat durch übereinstimmende Zeugenaussagen der zwölf überlebenden Matrosen Aufschluß über die letzten Augenblicke des britischen Generals gegeben ... dass Kitchener das Schiff nicht verließ, sondern mit ihm unterging ... verlor keinen Augenblick seine bekannte Kaltblütigkeit und Geistesgegenwart, vielmehr trug er eine erstaunliche Ruhe und Gleichgültigkeit zur Schau. Als die Minenexplosion eintrat, kam Kitchener, der sich gerade in seiner Kabine befand, ruhigen Schrittes ans Deck, wo er gleichmütig mit zwei Offizieren sprach ... so dass die Boote und alle, die darin Platz genommen hatten, mit in die Tiefe herabgezogen wurden. Während das Dutzend Matrosen sich auf etliche schwimmende Flöße retteten ... stand Kitchener noch immer an Deck im Gespräch mit seinen Adjutanten. Er und der Kommandant waren die letzten, welche mit dem ›Hampshire‹ untergingen.«
Oder auf deutsch:
Man fühlt es schmerzlich und betroffen:
Herr Kitchener ist nun zwar ersoffen —
Doch Grey? Da bleibt noch viel zu hoffen.
Das ist im Simplicissimus gestanden, in jenem Simplicissimus, der seine Vergangenheit an das Vaterland verraten hat; dessen ruhmloses Ende der traurigste Witz der Zeitgeschichte war und dessen wir uns unter allem was seit 1914 in deutscher Sprache erschienen ist, dereinst am meisten zu schämen haben werden. Kein Zweifel, diesen Bulldogg hätte Schopenhauer an die Kette gewünscht!
August, 1916.