Die Reiterei und ihr taktischer Einsatz


Der Reitersmaun führt eine Lanze und zwei Sattelpistolen derber Konstruktion, an der Mündung etwas verengt; darum durchbohrt ihr Geschoß jede Eisenrüstung. Die Solarier tragen gleichmäßig einen Dolch und einen Hängedolch wie die Ritter. Die Reiterei, die starke Rüstungen hat, führt eiserne Keulen. Wenn der Dolch stumpf wird und die Kugeln sich an den feindlichen Rüstungen abplatten, nehmen sie zu dieser Keule Zuflucht, um damit die Feinde niederzuschlagen, wie Achilles mit dem Cymus (Kyknos) tat. Sie schlagen sie zu Boden und betäuben sie durch tödliche Keulenschläge.

Zwei Ketten von sechs Handlängen, an deren Enden zwei Eisenkugeln befestigt sind, sind mit der Keule verbunden. Das ist so eingerichtet, dass sich die Ketten an den Keulen beim Schwingen oder Schleudern um den Hals des Feindes verwickeln, dieser herangezogen und zu Boden gerissen werden kann. Um einen so bequemen Gebrauch von ihren Keulen machen zu können, lenken sie ihre Pferde nicht mit den Händen, sondern mit den Füßen; die Zügel kreuzen sich über den Sattelknöpfen und haften sich an den Steigbügeln an, die nach außen zu die Gestalt einer Kugel, nach innen die eines Triangels haben. Beim Umlenken nun dreht der Fuß beständig die Kugel, woran die Zügel festgemacht sind, und dadurch spannt er sie straffer oder läßt sie locker; wendet der Reiter den linken Fuß, so wird das Pferd nach links gelenkt und umgekehrt. Die Tataren, die ebenfalls gar wohl ihre Pferde mit den Füßen zu lenken verstehen, kennen nicht das Verfahren, die Zügel an den Steigbügel zu befestigen.

Die leichte Reiterei kommt auf folgende Art allmählich in den Kampf: zuvörderst die Arkebusier, dann kommen die Lanzenreiter, dann die Schleuderer, die sehr geschätzt sind, und von denen ein Teil vorandrängt, während die andern truppweise folgen, indem sie hindurchlaufen, wie die Fäden eines Webstuhls.

Darauf folgt eine Reservetruppe von Pikeniren. Zuletzt kommen die Krieger mit blanken Schwertern in der Hand.


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