Helden, Tote, Gebete
Ein Standbild wird niemand bei seinen Lebzeiten errichtet. Immerhin aber werden in das Buch der Heroen die Namen derjenigen eingetragen, die nützliche Entdeckungen gemacht und dem Gemeinwesen große Dienste geleistet haben, sei's in der Stadt selbst, sei's beim Heere.
Aus Furcht vor der Pest und damit nicht etwa eine Gelegenheit zu möglichem Götzendienst geboten werde, beerdigt man die Leichen nicht, sondern verbrennt sie, weil das Feuer ein edles Element ist, das wieder in die reinen Regionen der Sonne zurückkehrt, von wannen es zur Erde herniedergestiegen ist.
Man hebt indessen Bildsäulen und Bildnisse großer Männer auf, um, wie schon berichtet, den Blicken schöner Frauen ausgesetzt zu werden, von denen der Staat auf eine schöne Nachkommenschaft hofft.
Die Gebete werden abwechselnd mit dem nach den vier Weltgegenden gekehrtem Gesichte verrichtet, und zwar des Morgens gegen Osten, darauf gegen Westen, sodann gegen Süden und zuletzt gegen Norden. Am Abend aber in umgekehrter Folge zuerst gegen Westen, darauf gegen Osten, sodann gegen Norden und zuletzt gegen Süden. Sie beten stets nur ein und dasselbe Gebet, worin sie um gesunden Körper und gesunden Geist und ein seliges ewiges Leben, zunächst für sich, sodann aber auch für alle Völker, flehen. Der Schluss lautet, dass sie Gott bitten, er möge tun, wie es ihm wohlgefällt! Das öffentliche Gebet ist wortreicher und wird in den weiten Himmelsraum hineingesprochen. Der Altar ist kreisrund, man kommt auf vier sich rechtwinklig schneidenden Wegen zu ihm. Sol beschreitet alle vier und betet mit zum Himmel emporgewandten Augen. Diese Zeremonie gilt den Solariern als ein großes Mysterium.
Die hohenpriesterlichen Gewänder sind von wunderbarer symbolischer Schönheit, wie die des Aaron.