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Sport

Sport aus engl. sport — Zeitvertreib, besonders Vergnügung im Freien, behandelt Pückler, Briefe eines Verst. 2, 90 (vom 9. Okt. 1828) noch ganz als junge Anleihe und glossiert eine Textstelle über einen „renomiertesten Sportsman“ ausdrücklich: „Sportsman, sport, ist eben so unübersetzbar, wie Gentleman; es heißt keineswegs bloß Jäger, sondern einen Mann, der alle Vergnügungen dieser Art, oder auch nur mehrere davon, mit Leidenschaft und Geschick treibt. Boxen, Pferderennen, Entenschießen, Fuchshetzen, Hahnenkämpfe usw., alles ist Sport.“

Auch Kohl, Land und Leute 3, 119 (1844) charakterisiert den Ausdruck deutlich als fremdes Sprachgut: „Die „Sports“ (Wett-, Jagd- und Spielvergnügungen) sind in England eine so wichtige, so allgemein beachtete Nationalangelegenheit, dass die Times auch über sie unter der Überschrift: „Sporting intelligence“ in der Regel einen Artikel liefert.“ Vergl. dazu vor allem S. 257 ff. die ausführlichen Darstellungen der einzelnen Sportzweige und das analoge Geständnis: „Wir haben für dieses Wort kein entsprechendes und sind daher fast gezwungen, es in unserer Sprache aufzunehmen. Es werden damit Spiele aller Art, Jagdvergnügungen, Wettrennen, Kämpfe zu Wasser und zu Lande, mit der Faust, mit den Beinen, mit dem Ball usw. bezeichnet.“ Überdies verwendet Kohl das Wort fast ausschließlich als Pluralwort.

Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bürgert es sich fest ein und entwickelt sich etwa seit dem letzten Viertel zum beliebten Schlagwort für alle möglichen Leibesübungen, ja schließlich überhaupt für eifrige Liebhabereien jeder Art. So rechnet man nicht nur Schwimmen, Schlittschuhlaufen und besonders Radfahren mit zum Sport, sondern redet auch von „Briefmarkensport“, „Theatersport“ (z. B. Grenzb. 1902, 2. Viertelj. S. 442) usf.

Länger dauerte es, bis die Ableitung Sportsman endgültig eingedeutscht war. Vergl. bei Kürnberger (1855) S. 222 noch die gesonderte Schreibung „Doppel-sportman“. Ein ähnlicher Prozeß ist auch im Französischen zu verfolgen.