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Bummler

Bummler, ein Schlagwort des Revolutionsjahres 1848 für die umherschlendernden Müßiggänger, zuerst wohl auf brotlose Arbeiter angewandt (Varnh. Tageb. 5, 138). „Die Bummler — auch eine species des neuen politischen Tierreichs“ notieren die Grenzb. 1848, 2. Sem. 4, 500. Dazu stimmt Auerbachs Angabe 15, 135: „Die deutsche Sprache hat die festeste Errungenschaft, sie hat das Wort Bummler.“ Auch der in diesem Jahre gegründete Kladderadatsch hieß „Blatt von und für Bummler“.

Im Stuttg. Morgenbl. 1848 wird S. 866 ausgeführt: „Das wahre, echte, unbestreitbare Resultat der Revolution ist das Wachstum des Müßigganges, der „Dämmerlust“ des Berliner Volks … Das Nichtstun selbst, wofür das neue Wort „Bummelei“ erfunden ward, ist aber als ein neues Lebenselement zu trauriger Bedeutsamkeit gelangt.“

Besteht allerdings Sanders Angabe 1, 241a zu Recht, so begegnet der Ausdruck schon vorher bei Joh. Scherr (1843). Als Schlagwort jedenfalls gehört er erst dem Jahre 1848 an. Seitdem ist derselbe in die Burschensprache und allgemeine Umgangssprache eingegangen und hat dadurch seinen ursprünglich politischen Beigeschmack zum größten Teile eingebüßt. Besonders zahlreiche scherzhafte Wortbildungen sind im Schwange, wie Naturbummler, Katerbummel, Bummelzug, verbummeltes Genie usw. Vergl. Sanders, Ergb. S. 123.