Mania

MANIA, æ, war einigen zufolge die Mutter, nach anderen aber die Großmutter der Manen, Fest. l. XI. p. 223. und sonst einerlei mit der Lara oder Larunda. Nat. Com. l. IV. c. 4. Ihr wurden ehemals selbst Menschen, und zwar insbesondere Knaben, für die Wohlfahrt gesamter Familien geopfert. Ungeachtet dass das Orakel zu Delphi solches dem Tarquinius Superbus befohlen hatte, indem es Haupt für Haupt zu opfern hieß: so änderte doch Junius Brutus, nach Vertreibung dieses Tyrannen, auch das tyrannische Opfer und hieß der Mania für Knabenhäupter Mohn- und Knoblauchshäupter bringen, wobei denn zugleich bei den angestellten compitalischen Spielen die Bilder solcher Göttin vor den Haustüren aufgehängt und sie damit so fern versöhnt wurde, dass sie das Übel abwendete, das einem solchen Hause bevorstand. Macrob. l. I. c. 7. Cf. Alex. ab Alex. l. II. c. 22. Man findet ihrer noch in einer Aufschrift erwähnt. Murator. Thes. Inscr. T. IV. p. 1983. n. 9. Sonst hießen von ihr auch die häßlichen Gestalten oder Popanze, womit die Kinderweiber die Kinder zu fürchten machten, Manien, welche denn ebenfalls die Manes sowohl männliches, als weibliches Geschlechts sein sollten. Festus l. c. In Arkadien, unweit von dem Fluss Alpheus nach Megalopolis zu, war ein Tempel den Manien gewidmet, die man mit den Eumeniden für einerlei hält. Das Feld da herum hieß auch Maniä; und hier sollten die Furien den Orestes rasend gemacht und auch wieder geheilt haben. Pausan. Arcad. c. 34. p. 510.

 


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